Humorvolle Demo
Anwohnervereinigung inszeniert symbolische Bestattung zum Protest gegen Touristenapartments
Anwohner demonstrieren in Málaga mit inszenierter Beerdigung gegen Touristenapartments
Mit einer symbolischen Bestattung der letzten verbliebenen Anwohnerin des Stadtzentrums haben am vergangenen Samstag die Mitglieder der Anwohnervereinigung Asociación de Vecinos Centro Antiguo de Málaga auf das Überhandnehmen von Touristenapartments aufmerksam gemacht. Rund zehn in schwarze Trauerkleider gehüllte Frauen trugen einen mit Kränzen geschmückten Sarg von der Plaza de la Constitución bis zur Plaza Uncibay, wo eine der Frauen eine Totenrede hielt und Trauerkärtchen mit demselben Text an die Passanten verteilt wurden.
Mieterhöhung führte zum Tod
„Alles fing damit an, dass ein Zettel unter ihrer Tür durchgeschoben wurde, mit dem ihr das Angebot gemacht wurde, ihre Wohnung zu verkaufen“, las die Frau vor. „Nach kurzer Zeit machte der Lebensmittelladen an der Ecke zu und es wurde dort ein SegwayVerleih eröffnet. Dann verschwanden die Nachbarn und ihre Wohnungen wurden als Touristenapartments vermietet“, fuhr die Frau fort, um ihre Totenrede damit enden zu lassen, dass die Anwohnerin aufgrund des konstanten Lärms in ihrem Haus krank wurde, so dass ihr die unerwartete Nachricht der Erhöhung ihrer Miete den endgültigen Todesstoß versetzte.
„Es war eine witzige Aktion“, sagte Alejandro Villén, der zweite Vorsitzende der Anwohnervereinigung. „Die Plaza de la Constitución haben wir dabei bewusst als Ausgangspunkt gewählt, da in der Verfassung ausdrücklich das Recht auf eine Wohnung verbürgt ist.“
Nach Angaben von Villén gibt es alleine im Zentrum von Málaga 2.000 Touristenapartments mit 9.000 Plätzen. Fast die Hälfte davon seien in den vergangenen zwei Jahren eröffnet worden, ein Großteil sei auch noch illegal.