Pyrrhussieg der Sozialisten
PSOE gewinnt in den meisten Provinzhauptstädten – PP könnte indes die meisten Bürgermeister stellen
Sevilla – jan. Die andalusischen Provinzhauptstädte haben bei den Kommunalwahlen recht unterschiedliche Resultate hervorgebracht. Linke Parteien haben zwar mehrheitlich den Wahlsieg verbucht, was aber nicht bedeutet, dass sie zwangsläufig auch die meisten Bürgermeister stellen werden.
Die PSOE ist in vier der acht Provinzhauptstädte als stärkste Kraft hervorgegangen. In Huelva wird ihr Kandidat Gabriel Cruz keine Koalitionspartner suchen müssen, da er eine absolute Mehrheit erringen konnte. Diese verfehlte Juan Espadas in Sevilla knapp, seine Wiederwahl mit Hilfe von Adelante Andalucia gilt aber dennoch als wahrscheinlich.
Anders sieht es in Granada und Jaén aus. Dort könnte nämlich jeweils ein Bündnis von PP, Ciudadanos und Vox die Summe von PSOE und Adelante Andalucía knapp überbieten und den zweitplatzierten Kandidaten der PP anstatt der vermeintlichen Gewinner der PSOE in das begehrte Amt des Bürgermeisters heben.
Die PP hingegen dürfte in den zwei Provinzhauptstädten, in denen sie ebenso wie in Málaga die Oberhand behalten hat, keine allzu großen Probleme haben, die künftige Kommunalregierung anzuführen. In Córdoba wird José María Bellido hierfür aber auf die Stimmen von Ciudadanos und Vox angewiesen sein, während Ramón Fernández in Almería die Unterstützung einer der beiden Parteien bereits ausreichen würde.
Kichi hält Podemos-Bastion
Ein absoluter Sonderfall in der politischen Landschaft Andalusiens stellt schließlich die Provinz Cádiz dar. Dort konnte José María González, besser bekannt als Kichi, für Adelante Andalucía, eine Koalition von IU und Podemos, einen haushohen Sieg verbuchen.
Zur absoluten Mehrheit fehlt Kichi zwar ein Mandat, die PSOE wird ihm aber sicherlich erneut zur Macht verhelfen. Der Podemos-Politiker konnte dem negativen Trend seiner Partei im Rest des Landes trotzen, nicht zuletzt wohl auch, weil er als Abweichler zuletzt mit der nationalen Parteiführung so gar nicht auf einer Linie war.