Krönung für Gründungsjubiläum
Valencia wird Pokalsieger – Marcelino holt nach elf Jahren wieder einen Titel für 100-jährigen Club
Sevilla/Valencia – sk. Das setzt dem 100. Gründungsjubiläum die Krone auf: Der CF Valencia hat am Samstag im Pokalfinale den Favoriten Barcelona mit 2:1 besiegt und damit nach elf Jahren zum ersten Mal wieder einen Titel geholt. Als Kapitän Parejo den Pokal von König Felipe VI empfing und in die Höhe riss, stand die ganze Stadt schon Kopf. Erst die in letzter Minute geglückte Champions-League-Qualifizierung und nun der Pokal!
Das war einfach zu viel der Gefühle für die leid- und frusterprobten Valencia-Fans, die nach dem einstigen Triumph des CF unter Trainer Ronald Koeman mit internationalen Stars wie Mata, Silva, Villa und Albiol nicht mehr daran glauben mochten, wieder Fußballgeschichte zu schreiben.
Seit Tagen kutschieren Busse die Helden der achten Copa, darunter die Torschützen und BarçaKiller Kevin Gameiro (21. Minute) und Rodrigo (33.), durch begeisterte Massen. Über 50.000 Leute feierten im Mestalla-Stadion die Jungs von Trainer Marcelino, und selbst Ministerpräsident Ximo Puig bekam ein Valencia-Trikot in die Hand gedrückt.
Aus spielerischer Sicht ging die Taktik Marcelinos auf: Valencia ging relativ früh in Führung, konnten in der ersten Hälfte Messi weitgehend ausschalten. In der Halbzeit entrollten die zahlenmäßig weit überlegenen Valencia-Fans ein riesiges Plakat mit der Fledermaus und der Aufschrift „Wir träumen, dass es kein Limit gibt 1919-2019“, darauf prangten die Profile der Idole Mario Alberto Kempes, Rubén Baraja und Piojo López.
In der zweiten Halbzeit stand die Abwehr hinten bombensicher, obwohl Barça über Messi und Piqué starken Druck auf die Valencianer ausübten. Und es sah einige Male so aus, als könnten die physisch überlegenen Barcelona-Spieler das Ding noch drehen. „Valencia hat den Sieg verdient. Wir haben es versucht, aber der Fußball, das sind Tore“, sagte Josep María Bartomeu, Präsident von Barcelona.
Die Wende sollte Barça ebenso wenig gelingen wie den Valencianern ein epochales Siegesergebnis, die in der zweiten Hälfte zwei glasklare Konterchancen verpassten. „Die Spieler haben den Sieg verdient. Jetzt schreiben wir Geschichte“, sagte ein euphorischer Trainer Marcelino.
„Die Spieler haben den Sieg verdient. Jetzt schreiben wir Geschichte“
In der Presse war Barcelona Protagonist der Berichterstattung über das Pokalfinale. Nach dem schmerzhaften Aus im Champions-League-Halbfinale durch ein 0:4 beim FC Liverpool gingen die Medien dementsprechend harsch ins Gericht mit den Katalanen, sprachen von einem „Begräbnis“und dem Ende einer „Ära“. Clubidole wie Sergi Busquets und Jordi Alba standen ebenso in der Kritik wie der Brasilianer Philippe Coutinho.