Alles nur ein Missverständnis
Noch 1989 beschenkte der Deutsche Fußballbund die Frauennationalmannschaft im Fußball für ihren EM-Titel mit einem Kaffeeservice mit Blümchenmuster. 2019 sind wir weiter. Da beschenkt der Squash-Verband der asturianischen Hauptstadt Oviedo die Teilnehmerinnen am nationalen Squash-Turnier, darunter eine siebenfache nationale Meisterin, mit einem Enthaarungs-Set und einem Vibrator. Die Männer erhielten nur einen schnöden Pokal.
Der mediale Aufschrei changierte zwischen Hohn und Entsetzen. Der regionale Verbandspräsident, Nacho Manzano, versuchte sich zu entschuldigen: „Das ist uns irgendwie aus den Händen geglitten“– und trat inzwischen zurück. Dabei ist Aufregung völlig unangemessen, denn das Geschenk ist progressiv, der Zeit angemessen, ja geradezu feministisch.
Immerhin gesteht es den Frauen endlich ein eigenständiges Sexualleben zu, auch ohne Männer und nicht mehr nur Kaffee kochen. Und Intimrasur sollte im 21. Jahrhundert schließlich auch kein Geheimnis oder Tabu mehr sein.
Die Feministinnen sollen sich mal nicht so anstellen, schließlich überreicht man Männern bis heute Geld und Autos als Prämien. Bitte, was für ein sexistisches Klischee! Bei Freud könnte man nachlesen, dass die Überreichung des motorisierten Plastikphallus weniger der Ausdruck eines Wunsches des Mannes als vielmehr eine Manifestation seiner Versagensängste sei. Deshalb feierten Genossen einer nicht näher zu nennenden PPartei ihre geschäftlichen Erfolge auch gerne mal im Puff (siehe Beispielbild) statt zu Hause.
Der frisch gewählte Kongressabgeordnete der Fortschrittspartei Vox, Ortega Smith, erklärte neulich, dass Frauen das • punto aparte Recht hätten, „sich die Nägel zu maniküren und die Haare richten zu lassen, aber nicht das Recht abzutreiben!“Vielleicht sollte man den neuen Abgeordneten auch einen Dildo als Begrüßungsgeschenk zum
Einzug ins Parlament überreichen, im Sinne der Gleichberechtigung und thematisch in Landesfarben gehalten. Den könnten die sich dann ganz patriotisch...