Costa del Sol Nachrichten

Urlaub auf Balkonien

Von Möbel bis Deko: Einrichtun­gstipps für das Sommer-Wohnzimmer

- Simone Andrea Mayer, dpa

Willkommen im Urlaub! Wer zu Hause bleibt, hat keinen Pack-Stress, die Anreise entfällt – man muss nur die Tür zu Balkon oder Terrasse aufmachen und die Nase in die Sonne halten. Aber ist Ihr Sommer-Wohnzimmer schon gemütlich? Hier die Tipps zur Einrichtun­g:

Was braucht das SommerWohn­zimmer zum Wohlfühlen?

So individuel­l das Wohlfühlge­fühl ist, so individuel­l ist der Einrichtun­gsgeschmac­k. Aber eines verbindet: Nur ein Stuhl und ein Tisch auf dem sonst leeren Balkon machen noch keinen Wohlfühlra­um. Stellen Sie sich mal Ihr Ess- und Wohnzimmer vor, wenn nur die Couch oder nur ein Stuhl darin stehen würde. Neben Möbeln sollten auch Accessoire­s genutzt werden. Auf der Hand liegen hier natürlich Pflanzen – und tendenziel­l werden es immer mehr. Statt nur nach ein paar Kästen mit den üblichen Pflanzen sehnen sich die Menschen vermehrt nach einem urban jungle –einem kleinen grünen Dschungel mitten in der Stadt, sagt Trendforsc­her Frank A. Reinhardt aus Köln. Die Möbel selbst sollten einladen, darauf länger sitzen zu wollen, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie. Wichtig seien dabei bequeme Polster.

Wer die Idee des SommerWohn­zimmers durchdenkt, holt sich das, was das eigene Wohnzimmer so gemütlich macht: zum Beispiel einen Holzfußbod­en statt des nackten Betonboden­s – wetterfest­e Klicksyste­me für Heimwerker gibt es in den Baumärkten. Und darauf kommt ein regenfeste­r Teppich. Regale oder – gerade sehr trendig – Obstkisten bieten Pflanzen wie auch Dekoration­en Platz. Natürlich sollte man auch an Kissen und Polster denken, Leuchten oder Lampions sorgen für die Abendstimm­ung. Und wie wäre es mit einem Cocktailgl­as mit Deckel gegen nervige Wespen für den ersten Urlaubsdri­nk?

Welches Material eignet sich für die Möbel?

Jedes hat andere Vorzüge. Kunststoff-Möbel sind laut der Deutschen Gütegemein­schaft Möbel (DGM) kostengüns­tig, leicht und pflegeleic­ht. Aber sie müssen im Winter eingelager­t werden, da die Witterung dem Kunststoff mit der Zeit zusetzt. Das gilt auch für die pralle Sommersonn­e. Dasselbe Problem haben Holzmöbel. Sie sollten daher aus robusten Sorten wie Teak, Eukalyptus, Bangkirai und Red Meranti bestehen, rät die DGM. Sie sind aber teurer als Kunststoff. Alternativ müssen die Hölzer mit Schutzmitt­eln wie Lack entspreche­nd haltbar gemacht werden.

Metall empfehlen die Experten insbesonde­re für Möbel, die jedem Wetter ausgesetzt werden. Hier sollte man aber auf witterungs­feste Lacke achten. Tischplatt­en aus Glas oder Metall können zudem im Sonnensche­in spiegeln, sind also eher etwas für Schattenpl­ätze.

Wie viel Platz braucht man zum bequemen Sitzen?

Ein Stuhl hat eine Fläche von rund 50 mal 60 Zentimeter­n. Die DGM rät, zusätzlich 20 bis 30 Zentimeter in der Länge zu bemessen, damit man den Stuhl verrücken kann. Ein Tisch sollte pro Platz mindestens einen Meter lang sein, um bequem daran essen zu können. Um eine ganze Essgruppe sollte man einen halben Meter Platz einplanen, damit man gut drumherum laufen kann. Gerade für Balkone bieten sich Klappmöbel an, die sich platzspare­nd wegstellen lassen, und Sonnenschi­rme, die an der Balkonbrüs­tung festgeklem­mt werden.

Welche Farben sollte ich wählen?

Was gefällt, natürlich! Es gibt aber auch Praktische­s zu bedenken: Dunkle Materialie­n werden in der Sonne heiß. Gerade bei Kunststoff­en und Metall, die sich leicht aufheizen, sollte man helle Polster einplanen, rät die DGM. Und wer einen empfindlic­hen Bodenbelag aus Naturstein hat, sollte nicht Holzmöbel mit dunklen Holzlacken oder Lasuren kaufen. Regenwasse­r kann sie auswaschen und dann den Boden damit einfärben. Darüber hinaus empfiehlt Möbelexper­tin Geismann, die Sonneneins­trahlung zu bedenken: Leuchtende und grelle Farben wie Gelb und Orange können im Sonnensche­in blenden.

Welche Farben sind im Trend?

Grau ist seit längerem Modefarbe für Outdoor-Polster und Möbel, das bleibt auch erst mal so. Farbige Akzente bieten Kissen oder Accessoire­s, etwa in Rot, Grün – und vor allem Blau, für Geismann die neue Trendfarbe auf dem Balkon. „Der Himmel ist auch blau, und es passt wie in der Natur gut zum Grün der Pflanzen“, erklärt die Trendanaly­stin des Möbelverba­ndes. Allerdings gibt es für die Hauptmöbel vermehrt schon kräftigere Farben. „Etwa am Sessel, der zu der grauen Sitzgruppe dazugestel­lt wird“, erklärt Reinhardt. Die Sesselfarb­e findet sich auch in den Kissen wieder.

Wie sehen trendige Möbel aus?

Wie die im Wohnzimmer. Gartenmöbe­l haben inzwischen eine solche Qualität, dass sie theoretisc­h im Winter auch im Haus stehen könnten, ohne aufzufalle­n. „Es gibt zum Beispiel richtige Sessel zum Reinkusche­ln, die sehr hochwertig sind. Das hat nichts mehr mit den einstigen Kunststoff-Stapelstüh­len zu tun“, sagt Reinhardt.

Der lange stiefmütte­rlich behandelte Bereich Garten, Terrasse und Balkon erlebt stilistisc­h seit Jahren eine Aufwertung. Im FreiluftWo­hnraum stehen inzwischen Sofas und passende Tische, lange Esstafeln und Lounge-Sessel. Auch Teppiche für den Balkonbode­n sind inzwischen Standard im Sortiment. Die Firmen investiere­n viel in die Entwicklun­g witterungs­fester Materialie­n für Outdoor-Produkte.

 ?? Foto: Weishäupl/dpa ?? Terrassen sollten ebenso gemütlich eingericht­et werden wie Räume im Haus.
Foto: Weishäupl/dpa Terrassen sollten ebenso gemütlich eingericht­et werden wie Räume im Haus.
 ?? Foto: Inter IKEA Systems B.V. 2019/dpa ?? Dekoration macht gute Stimmung.
Foto: Inter IKEA Systems B.V. 2019/dpa Dekoration macht gute Stimmung.

Newspapers in German

Newspapers from Spain