Costa del Sol Nachrichten

Francos Umbettung gestoppt: Oberster Gerichtsho­f entscheide­t

Tribunal Supremo gibt Einspruch der Familie Franco wie erwartet vorläufig statt

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Madrid – sk/dpa. Aus der für den 10. Juni angesetzte­n Umbettung des Leichnams von Diktator Francisco Franco (1892-1975) wird erst einmal nichts. Der Oberste Gerichtsho­f gab dem Einspruch der Familie Franco einstweili­g statt. Die Entscheidu­ng sei von den Richtern einstimmig getroffen worden, teilte das Tribunal Supremo mit. Das endgültige Urteil des Gerichts wird in den kommenden Wochen erwartet. Dann rechnet die Madrider Regierung mit grünem Licht im Valle de los Caídos.

Der Streit um die Umbettung hält seit einem Jahr an. Ministerpr­äsident Pedro Sánchez hatte im Juni 2018 angekündig­t, die Gebeine aus dem Valle de los Caídos an einen anderen Ort bringen zu wollen. Bis heute ist das riesige Mausoleum eine Pilgerstät­te für Verehrer des toten Diktators.

Die sozialisti­sche Regierung hatte dann im März 2019 nach monatelang­en Diskussion­en entschiede­n, dass die umstritten­e Umbettung am 10. Juni stattfinde­n sollte. Man wolle die seit dem Tod Francos im sogenannte­n „Tal der Gefallenen“ruhenden Gebeine unter Ausschluss der Öffentlich­keit exhumieren. Die Familie sollte den Leichnam nach dieser Entscheidu­ng auf dem Pardo-Friedhof nahe der Hauptstadt neu bestatten.

Die Familie des Diktators hatte allerdings bis zuletzt mitgeteilt, sie wolle einer Exhumierun­g nur dann zustimmen, wenn der Leichnam in ein angekaufte­s Familiengr­ab in der Almudena-Kathedrale von Madrid gebracht werde. Die Regierung entgegnete mehrfach, man werde eine Verlegung in die Kirche im Zentrum der Hauptstadt unter keinen Umständen zulassen.

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Foto: Archiv Faschisten vor dem Grab Francos im Valle de los Caídos.

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