Was halten Sie von Juan Carlos?
Umfrage in Jávea über König Juan Carlos und die Monarchie – Text und Fotos: Susanne Eckert
Ich bin nicht für die Monarchie. Ich denke, sie war vielleicht im Moment des Übergangs von der Diktatur zur Demokratie notwendig. Doch danach hatte König Juan Carlos eine repräsentative Funktion, ohne jedoch vom Volk gewählt worden zu sein. Außerdem gab es in seinem Privatleben einige Skandale – als er zum Beispiel Wildtiere jagte, die unter Schutz stehen sollten. Dabei sollte er in seiner Position auf allen Gebieten ein vorbildlicher Bürger sein. Hier in Spanien gibt es eben einen König. Er wird nicht gewählt, aber mich stört die Existenz dieses Amtes nicht. Juan Carlos hat viel Gutes für Spanien getan. Aber in seinem Privatleben hat er sich Sachen geleistet, die nicht so gut waren. Als König steht er für Spanien, unsere Werte und unsere Kultur. Aber er war seiner Frau untreu und hat seltene Wildtiere gejagt. Es ist halt niemand perfekt. Und Juan Carlos ist vom alten Schlag, sein Sohn vertritt da schon eher modernere Werte. Juan Carlos war ein guter König, der uns vor einem großen Tohuwabohu gerettet hat, sich gut in die Demokratie einfügte, das Land nach außen gut vertrat und stets verteidigte. Wie alle Bourbonen leistete er sich privat einige Ausrutscher. Und als König stand er sehr im Rampenlicht und wurde erwischt. Aber was interessieren mich seine Ausrutscher? Am Tag des Aufstands der Franco-Anhänger hat Juan Carlos an der Seite von Adolfo Suárez das demokratische Spanien gerettet. Das zählt. Er war ein guter König, der seine Aufgabe jetzt erfüllt hat und sein Leben genießen möchte. Außerdem hat er auch gesundheitliche Probleme. Juan Carlos hat das Land beruhigt, als es nach dem Tod Francos viele Konflikte zwischen den politischen Fraktionen gab. Generell hat er immer korrekt gehandelt, so wie das ein König in einer Demokratie tun sollte. Natürlich gab es auch Kritik, das ist normal. Aber im Allgemeinen machte er seine Sache sehr gut.