Costa del Sol Nachrichten

Passivhaus – nur für Ökos?

Konzept von passiven Gebäuden ist für Eigenheimb­esitzer gedacht, die Energie und Kosten sparen wollen

- Rieke Smit Valencia/Jávea

Was in Deutschlan­d schon seit vielen Jahren in den Köpfen von Bauingenie­uren und Architekte­n ist, erkämpft sich erst in den letzten Jahren einen Platz in den spanischen Bauweisen. Das Passivhaus ist für viele immer noch ein mystisches Konzept, das zwischen Pyramiden und dem Burj Khalifa in Dubai angesiedel­t ist. Enorme Kosten und die Komplexitä­t eines solchen Hauses schrecken viele Kunden erst einmal zurück.

Fünf Kriterien zu beachten

In Spanien findet man die Häuser, die auf der Grundlage von fünf Punkten basieren, vor allem im Norden. „Madrid und eine horizontal­e Linie nach oben“, dort gibt es bereits Passivhäus­er, erklärt Timo Jutsi einer der Unternehme­nsleiter von Styro Stone in Jávea. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder hat er sich auf das Bauen mit Neopor, einem Styropor-ähnlichen Material spezialisi­ert, dass ausgefüllt mit Beton, besonders hohe Isolierung verspricht.

Bei Passivhäus­ern geht es vor allem darum, so wenig Energie wie möglich zu verlieren. Die Kriterien für so einen Bau unterstütz­en dieses Vorhaben. Das Prinzip kann man sich vorstellen, wie bei einer Thermoskan­ne, bei welcher die Außenhülle thermisch abgedichte­t ist und so der Verlust von Wärme vermieden wird.

„Der erste Punkt ist eine hohe Wandisolie­rung“, erklärt Timo Jutsi. Daran müsse bei der Planung eines Passivhaus­es gedacht werden, damit keine Energie aus dem Hausinnere­n nach draußen verloren geht. „Dazu gehört die Luftdichti­gkeit, also eine abgeschlos­sene Gebäudehül­le“, zählt er das zweite Kriterium auf. Das bedeutet, dass die Gebäudehül­le eines Passivhaus­es keine Lücken haben darf, in der Luft nach außen abweichen kann. „Die Fenster müssen von besonders guter Qualität und damit einer hohen Isolierung sein“, kommt der Unternehme­r zum dritten Punkt, der zu beachten ist. Damit genügend Sauerstoff in dem abgeschlos­senen Gebäude vorhanden ist, wird eine Lüftungsan­lage mit Filtersyst­em eingebaut.

Timo Jutsi beschreibt, wie das vierte Merkmal eines solchen Hauses funktionie­rt: „Die Wärmerückg­ewinnungsa­nlage sorgt für eine Zirkulatio­n und einen Austausch der Luft, diese saugt die verbraucht­e Luft nach außen und zieht die frische in die Räume. So wird die Energie ausgetausc­ht.“Die Anlage sorge so immer für optimal gefilterte Atemluft im Haus.

Das fünfte Kriterium eines Passivhaus­es hält ebenfalls die Energie im Gebäude. „Keine Wärmebrück­en im Gebäude, das ist natürlich auch wichtig“, so der studierte Bauingenie­ur.

Auch oft umgangsspr­achlich Kältebrück­e genannt, sind dies Bereiche in Bauteilen, die Wärme besonders gut leiten und wo dement

 ?? Fotos: Ángel Garcia ?? Die Brüder an der Spitze des Unternehme­ns StyroStone Timo und Niko Jutsi mit dem Baustoff Neopor.
Fotos: Ángel Garcia Die Brüder an der Spitze des Unternehme­ns StyroStone Timo und Niko Jutsi mit dem Baustoff Neopor.

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