Lästige Plagegeister
Moskitos und Tigermücken vermiesen laue Sommernächte – Welche Mittel sie fernhalten und was den Juckreiz lindert
Lavendel, Spray und Anti-MückenStecker was hat man nicht schon alles versucht, um diese fiesen Plagegeister loszuwerden. Stechmücken und seit einigen Jahren auch die besonders blutrünstige Tigermücke können einem den lauen Sommerabend auf der Terrasse ordentlich vermiesen. Doch welche Hausmittel helfen dabei, die Blutsauger wirklich fernzuhalten? Oder sollte man besser gleich zur Chemiekeule greifen? Und was hilft, den Juckreiz zu lindern, wenn die Insekten schon zugestochen haben?
Die Liste der Bekämpfungsmethoden ist lang. Bergamotte, Zitronenmelisse oder Lavendel sollen besonders wirksame natürliche Methoden gegen Mücken sein. Miguel Ángel González vom Internetshop „No+mosquitos“mit Sitz in San Vicente del Raspeig schwört auf den Klassiker Citronella. Das Öl der mit dem Zitronengras verwandten Pflanze soll besonders gut helfen, Plagegeister abzuwehren. „Citronella ist der beste natürliche Mückenschutz, schon unsere Vorfahren nutzten es, als es noch keine chemischen Mittel gab. Wer die Insekten töten will, muss hingegen zu Insektiziden greifen“, erklärt der Gründer des Internetshops.
Allzweckmittel Citronella
Für den Haushaltsgebrauch verkaufe das Start-Up aus San Vicente am häufigsten Citronella-Produkte: Zum Beispiel Kerzen, Duftöle oder Gels. „Es gibt unzählige Bekämpfungsmethoden. Citronella verscheucht die Mücken, während Stecker oder Zerstäuber oft Insektizide enthalten, die die Mücken töten“, so González. Die Dämpfe belasten allerdings die Raumluft.
Immer beliebter seien deshalb auch Ultraschallgeräte, die einen für den Menschen nicht wahrnehmbaren Ton ausstoßen, der die Moskitos vertreibt. „Generell lässt sich nicht sagen, welches Mittel das effektivste ist, es kommt ganz auf die Situation und den Geschmack des einzelnen Kunden an“, erläutert González.
Auf natürlicher Basis gibt es zudem die weniger bekannten Tücher, Armbänder oder Schlüsselanhänger. Für Reisen in Malaria- oder
Dengue-Fieber-Länder empfiehlt González aggressivere Methoden wie chemische Sprays, die das Insektizid DEET (Diethyltoluamid) enthalten. Dieses kann allerdings Allergien hervorrufen und ist für Schwangere und Kleinkinder nicht empfehlenswert. Als Alternative
gelten Produkte, die das etwas schwächere IR3535 (Ethylbutylacetylaminopropionat) enthalten.
Auch Mückenschutzkleidung sei eine Möglichkeit, so González. Die ist entweder so dicht genäht, dass Moskitos sie nicht durchstechen können oder bereits mit chemischen
Abwehrstoffen imprägniert. Der Meister unter den Mückenjägern ist ein Gerät names Jata MT8. Es sieht aus wie ein kleines Männchen mit Hut und gibt vor, ein Mensch zu sein. Man stellt es auf die Terrasse oder in den Garten, wo es auch schwere Regenfälle
unbeschadet übersteht. Der Apparat muss an eine Stromquelle angeschlossen und jeden Monat mit einer neuen Pastille ausgestattet werden.
Jata MT8 zieht die Mücken auf mehrere Arten an: Er stößt mehr Kohlendioxid aus als ein Mensch beim Ausatmen und produziert Wärme, die der Körperwärme ähnelt. Zudem strahlt das Gerät blaues Licht aus und duftet nach Octenol, ein Stoff aus der Natur, der Moskitoweibchen anzieht, wenn sie zur Eiablage bereit sind. Denn es stechen nur die Weibchen, und sie brauchen vor jeder Eiablage eine große Blutmahlzeit.
Der Apparat saugt die Moskitos ein und sie landen in einem Käfig, in dem sie umkommen. Er ist ungiftig und reduziert die Zahl der Mücken in wenigen Tagen beträchtlich. Im Internet gibt es das Gerät zum Beispiel für rund 70 Euro bei Amazon. Dazu kommen rund neun Euro für eine Pastille pro Monat.
Für Haustiere bieten sich Schädlingsbekämpfungsmittel an, die auch Leishmaniose verhindern sollen. Zudem gibt es Halsbänder mit Insektenschutzmitteln oder natürliche Produkte wie Shampoos und Lotionen auf Citronella-Basis.
Bei den aktuellen Temperaturen ist es schwer, nicht ins Schwitzen zu kommen, aber besonders abends, wenn Mücken aktiv werden, sollte man sich lieber nochmal duschen, statt verschwitzt im