Fünf Tassen sind erlaubt
Britische Studie stellt fest, dass Kaffee zu Unrecht schlechten Ruf hat
Alicante/London – ms. Entwarnung für alle Kaffeejunkies: Gegen bis zu fünf Tassen pro Tag ist aus gesundheitlicher Sicht im Prinzip nichts einzuwenden – das haben Forscher der Londoner Universität Queen Mary festgestellt. Sie untersuchten, inwieweit sich Koffeinkonsum auf das Risiko, Herz- und Gefäßkrankheiten zu erleiden, auswirkt.
Ältere Studien waren zu dem Schluss gekommen, dass täglicher Kaffeekonsum im Alter zu einer schnelleren Arterienverkalkung führen könnte, die für Infarkte und Schlaganfälle verantwortlich gemacht wird. Die neue Untersuchung mit rund 8.400 britischen Teilnehmern hat nun das Gegenteil bewiesen. Die Forscher teilten die untersuchten Personen in drei Gruppen: Die Teilnehmer der ersten nahmen kein Koffein zu sich, andere tranken zwischen einer und fünf Tassen Kaffee pro Tag, die dritte Gruppe bis zu maximal 25 Tassen am Tag.
Nicht übertreiben
Als Hinweis auf die Arteriengesundheit wurde die Flexibilität der Blutbahnen untersucht. Dabei ergab sich, dass die Arterien derjenigen, die täglich Kaffee tranken, nicht weniger flexibel waren als die der Probanden, die nie Koffein zu sich nahmen. Auch bei denjenigen, die bis zu fünf Tassen pro Tag tranken, konnten die Forscher keine gesundheitlichen Nachteile feststellen, so die Studie. „Wir wollen die Gruppe derjenigen, die fünf Tassen täglich trinken, noch genauer untersuchen, um sichere Konsumratschläge geben zu können“, so Kenneth Fung, Hauptautor der Forschungsarbeit an der Londoner Uni Queen Mary.
„Der gemäßigte Konsum von zwei, vier oder gar fünf Tassen ist nicht gesundheitsschädlich“, erläutert Ramon Estruch, Arzt und Forscher am Krankenhaus und Institut Idibaps in Barcelona, auch wenn er den Konsum von 25 Tassen täglich für „fernab jeglicher Logik“hält. Die Studie gebe zudem keinen Aufschluss darüber, ob diese Menge tatsächlich ohne Folgen für die Gesundheit sei. „Jedes Lebensmittel kann im Überfluss schädlich sein“, erklärt Estruch.