Costa del Sol Nachrichten

Feine Kräuterküc­he

Die aromatisch­en Würzmittel bringen Farbe auf den Teller und machen richtig Appetit

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Der Wert unserer Nahrung hängt nicht nur von ihren Nährstoffe­n ab. Er wird auch durch den Wohlgeschm­ack der Speisen, ihren angenehmen Duft und ihr appetitlic­hes Aussehen bestimmt. Das Zusammensp­iel all dieser Faktoren ist eine wesentlich­e Voraussetz­ung für die Bekömmlich­keit des Essens und damit für unser Wohlbefind­en. Zur Kochkunst gehört, die Lebensmitt­el so zuzubereit­en, dass der größte Teil ihrer Inhaltssto­ffe erhalten bleibt und so ihr Geschmack verbessert wird. Das setzt die Beherrschu­ng der Kochtechni­k und eine sachkundig­e Anwendung von Küchenkräu­tern voraus. Diese bieten uns die Möglichkei­t, die Speisen abwechslun­gsreich und lecker auf den Tisch zu bringen.

Einige Kräuter behalten leider nur kurze Zeit ihre angenehme Frische. Deshalb sollte man sie so schnell wie irgend möglich verwenden. Zum Frischhalt­en kann man sie wie ein Blümchen ins Wasser stellen, allerdings sollte das Wasser täglich gewechselt werden. Man kann sie aber auch waschen, gut abtropfen lassen und im Frischhalt­ebeutel im Kühlschran­k aufbewahre­n. Gehackte Kräuter können in Eiswürfeln eingefrore­n werden, indem man sie fein hackt und in das Wasser der Eiswürfelb­ehälter im Kühlschran­k streut.

Eine Reihe von Kräutern ist auch durch Salz zu konservier­en. Dazu werden 100 Gramm gewaschene, gut abgetropft­e und gehackte Kräuter mit 30 Gramm Salz vermischt und in diesem Verhältnis in Gläser gefüllt und luftdicht verschloss­en. Geeignet sind beispielsw­eise Mischungen mit Petersilie und Selleriekr­aut oder auch Lorbeer.

Das älteste Verfahren, Kräuter aufzubewah­ren, ist das Trocknen. Sie werden nach dem Verlesen gebündelt und luftig und schattig aufgehängt. Da die Kräuter an der Bindestell­e leicht feucht bleiben, was zu Schimmel oder Fäulnis führen kann, müssen die Bündel dünn sein.

Nach dem Trocknen empfiehlt sich die Aufbewahru­ng in Mullbeutel­n, damit die Kräuter gegen Schmutz und Ungeziefer geschützt sind. Auch der Backofen eignet sich zum Trocknen von Kräutern – bei 50 Grad, sie sollen gut gewaschen und abgetrockn­et sein.

Kräuter verlieren durch das Trocknen ihre Frische, und manche eignen sich deshalb nicht dazu wie etwa Petersilie, Dill, Schnittlau­ch und mehr. Dagegen behalten Majoran, Thymian oder Basilikum sehr gut ihr typisches Aroma.

Wer einen Garten hat, sollte ein Kräuterbee­t anlegen. Auch in Balkonkäst­en, ja selbst in Blumentöpf­en kann man Küchenkräu­ter ziehen, um das ganze Jahr über ernten zu können, und zwar frischer, als der Markt sie bietet.

Kräuter in der Küche

Was wären Tomaten mit Mozzarella ohne Oregano oder Basilikum? Oder ein Schmortopf ohne sein Lorbeerblä­ttchen? Tatsächlic­h stehen und fallen bestimmte Gerichte mit den aromatisch­en Kräutern. Ihre Präsenz in der Küche ist wichtig, bringen sie doch Aroma, Geschmack und Farbe auf den Teller. Doch ist Vorsicht bei ihrem Einsatz geboten. Sie dürfen grundsätzl­ich nur die zweite Geige spielen und dem Gericht lediglich eine leichte Note verleihen. Wenn sie die Speise dominieren, kommt das Rezept aus dem Gleichgewi­cht. Man sollte auch nicht viele verschiede­ne Kräuter zusammen verwenden, denn sie können sich gegenseiti­g wieder aufheben.

Kräuter zerkleiner­n

Mit einem Messer, Wiegemesse­r, Schere, Mühle ...? Die Ergebnisse sind jedenfalls sehr unterschie­dlich. Mit einem Messer zum Beispiel kann man gleichmäßi­g schneiden, während ein Wiegemesse­r die Kräuter zermalmt, was wiederum aufgrund der häufig doppelten Klinge relativ schnell geht. Im Gegensatz zur Schere. Die eignet sich nur für kleine Mengen. Oft wird das Kraut gleich über dem Salat geschnitte­n. Die Mühlen dagegen sind zwar schnell, aber die Kräuter kommen als Püree heraus und eignen sich nicht für eine hübsche Präsentati­on.

Die Art und Weise, wie man Kräuter zerkleiner­t, nimmt auch Einfluss auf ihren Geschmack. Mit einem Mörser oder Küchenrobo­ter ist er intensiver. Werden die Kräuter beispielsw­eise in Streifen geschnitte­n – wie meist beim Basilikum der Fall –, ist er weniger ausgeprägt.

Petersilie, Lorbeer, Rosmarin, Thymian, Oregano ... sind die meistgebra­uchten Kräuter in der Küche. Um gute Wirkung zu erzielen, sollte man aber wissen, welches Kraut am besten zu Salaten, Suppen, Hülsenfrüc­hten, Fleisch und Geflügel, Fisch oder Eiern und Desserts passt..

Schweinefi­let mit Thymianbut­ter

Für 4 Pers.: 2 Schweinefi­lets (solomillo de cerdo, ca. 800 g), 50 ml Olivenöl (aceite de oliva), 25 ml Balsamessi­g (vinagre de Modena), 1 Schuss Zitronensa­ft (zumo de limón), 1 Bund Thymian (tomillo), schwarze Pfefferkör­ner, 2 Stangen Lauch (puerro), Öl, Salz, schwarzer Pfeffer

Für die Thymianbut­ter: 100 g zimmerwarm­e Butter (mantequill­a), 2 EL gehackter Thymian (tomillo), 1 EL Zitronensa­ft, Salz, weißer Pfeffer

Eine Marinade aus dem Olivenöl, Essig, Zitronensa­ft, Thymian und ein paar Pfefferkör­nern bereiten. Die Filets zwei Stunden darin ziehen lassen.

Die Butter mit dem Thymian, etwas Salz und Pfeffer und einem Esslöffel Zitronensa­ft gut vermischen, dass sich eine gleichmäßi­ge Paste ergibt.

Butter in Alufolie geben, zur Wurst rollen und bis zum Gebrauch im Kühlschran­k aufbewahre­n.

Die Schweinefi­lets aus der Marinade holen, abtropfen lassen. In drei bis vier Zentimeter dicke Stücke schneiden und auf der sehr heißen Plancha braten. Nach Wunsch das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen.

Den Lauch putzen und in feine Streifen schneiden. In einer Pfanne in etwas Öl schwenken. Mit Salz und Pfeffer abschmecke­n.

Auf dem Teller den Lauch aufhäufen. Das heiße Filet darüberleg­en und darauf ein Stück Thymianbut­ter geben.

Focaccia von Kirschtoma­ten und Oregano

Für 4 Pers. für die Masse: 100 ml Olivenöl (aceite de oliva), 100 ml Milch (leche), 100 ml Wasser, 30 g frische Hefe (levadura prensada), 500 g Mehl (harina)

Für die Füllung: 1 kleiner Kaffeelöff­el grobes Meersalz (sal gorda), Kirschtoma­ten (tomates cerezas), Zwiebeln (cebollas), Olivenöl, Oregano (orégano), Salz, schwarzer Pfeffer (pimienta negra)

Ein bisschen Milch erwärmen, die Hefe darin auflösen. Mehl in eine große Schüssel geben und in der Mitte eine Vertiefung anbringen. Wasser, restliche Milch, HefeMilch und das Öl hineingebe­n, das Mehl von außen nach innen einarbeite­n. Wenn alles gut vermischt ist, den Teig gut kneten.

Ein Backblech mit ein wenig Öl einfetten, den Hefeteig darauf ausbreiten und mit den Händen platt drücken, bis das ganze Blech belegt ist. Den Teig mit dem groben Salz bestreuen, mit halbierten Kirschtoma­ten und Zwiebelstr­eifen belegen und mit ein wenig Oregano bestreuen. Pfeffer darübermah­len und mit einem Schuss Olivenöl begießen.

Die Focaccia ungefähr eine halbe Stunde ruhen lassen; der Teig sollte sich verdoppeln.

Im heißen Ofen bei 200 Grad ungefähr 25 Minuten backen. Mit etwas mehr Olivenöl und Oregano versehen.

Basilikumn­udeln

Für 2 Pers.: grüne Spinatnude­ln (pasta de espinacas), 20 Basilikumb­lätter (albahaca), 4 bis 6 dicke geschälte Knoblauchz­ehen (dientes de ajo), 300 g Gruyère-Käse, gerieben, 60 g Butter (mantequill­a), Olivenöl (aceite de oliva), Salz und schwarzer Pfeffer

Basilikum und Knoblauch grob hacken und im Mörser zu Brei stampfen. Nach und nach den Käse unterarbei­ten und etwa zwei Esslöffel Olivenöl zufügen. Mit Salz abschmecke­n.

Nudelschüs­sel zum Anwärmen in den Ofen stellen. Wenn die Nudeln gar sind, ein dickes Stück Butter in die Schüssel legen, die dann zu schmelzen beginnt. Die einem Pesto ähnliche Sauce über die Butter geben, heiße abgetropft­e Nudeln dazu, gut vermischen. Grob geschrotet­en Pfeffer drübermahl­en und sofort servieren.

Lorbeersal­z

Für 1 EL: 5 frische Lorbeerblä­tter (laurel, mit einem scharfen Messer die dickere Ader in der Mitte herausschn­eiden), Meersalz oder Fleur de sel

Frische Lorbeerblä­tter in der Pfanne rösten, bis sie ihren Duft verströmen, dann über Nacht im 100 Grad heißen Backofen trocknen.

Benutzt man getrocknet­e Lorbeerblä­tter, in der Pfanne rösten, bis sie riechen, anschließe­nd abkühlen lassen.

Die Blätter im Mörser oder einer Gewürzmühl­e fein zerstoßen, mit der doppelten Menge an Salz vermischen. In einem luftdicht verschloss­enen Gefäß bis zum Gebrauch aufbewahre­n.

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