Zierpflanzen nachhaltig kaufen
Durch das Fehlen rechtlicher Grundlagen können Siegel und Initiativen eine Entscheidungshilfe sein
Berlin – dpa/tmn/ds. Tomaten, Petersilie oder Kirschen: Wenn Essbares nach bestimmten Vorgaben produziert wird, kann es ein Bio-Siegel erhalten. Bei Zierpflanzen wie Hortensien oder Petunien ist das nicht unbedingt der Fall. „Es gibt keine gesetzliche Grundlage für den ökologischen Gartenbau“, sagt Laura Gross von der Verbraucher Initiative. Wer nachhaltig produzierte Zierpflanzen für Garten und Balkon kaufen will, muss derzeit also oft noch bewusst danach suchen.
Es gibt auch nur wenige Label für den Zierpflanzenmarkt. GlobalGAP ist ein Beispiel dafür. Es wird aber nur an Zulieferer gegeben, Verbraucher finden es daher nicht im Handel. Aber: Diese Waren können dafür das GGN-Label erhalten, mit dessen Nummer wiederum Verbraucher über ein Onlineportal sogar den Anbauer ausfindig machen können.
Ein zweites Label ist etwa
das niederländische Zeichen Milieu Projekt Siertee, und nur für Geranien gibt es ein ProPlanet-Zeichen. „Die Zeichen setzen
allerdings unterschiedliche Schwerpunkte und sind nicht gleichzusetzen mit Bio-Siegeln, wie man sie vielleicht aus anderen
Produktgruppen kennt“, betont Gross.
Auch muss man in das Kleingedruckte der Vergabe schauen: „Bei international gehandelten Pflanzen ist das Transfair-Siegel ein guter Wegweiser – wobei fair nicht immer auch bio heißt“, nennt Magnus Wessel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Beispiel. Er rät daher allen, auch Siegeln nicht einfach blind zu vertrauen.
Eine vergleichsweise gut bekannte Orientierung für Blumen, Stauden und Ziergehölze aus Bio-Anbau bieten die Zeichen ökologischer Anbauverbände – zum Beispiel Demeter, Bioland und Naturland. „Mit der Bio-Zertifizierung geht man einen sehr guten Weg beim Einkauf“, bewertet Wessel. Biozertifizierte Betriebe müssen die EG-Öko-Verordnung einhalten und werden regelmäßig von einer unabhängigen Stelle kontrolliert. Bio dürfen sich laut Gesetz nur solche Zierpflanzen nennen, bei deren Produktion vollständig auf Chemie verzichtet wird.