Costa del Sol Nachrichten

Der Junifall bei Äpfeln

Wenn Apfelbäume viele unreife Früchte abwerfen

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Berlin – dpa/tmn. Besonders im Juni verlieren Apfelbäume viele noch kleine Früchte. Das ist kein Grund zur Sorge für Hobbygärtn­er. Es ist ein natürliche­s Phänomen, das Obstbauern als den Junifall bezeichnen.

Nach der Bestäubung setzen die Bäume meist mehr Früchte an, als sie bis zur Ernte ernähren können, erläutert der Berufsverb­and der deutschen Obstbauern. Einige Sorten werfen daher schwächere Exemplare ab, um die stärkeren besser zu versorgen und reifen zu lassen. Das geschieht über Hormone, die der Apfelkern bildet. Der Hormonwert ist umso höher, je mehr Kerne in der Samenkamme­r sitzen das bedeutet, die Chance des Baums auf Nachkommen steigt.

Obstbauern fördern diesen Prozess – und das ist auch ein häufig genannter Tipp für Hobbygärtn­er: Die Profis dünnen zusätzlich den Fruchtbest­and von Hand aus und entfernen zu kleine und unförmige Exemplare mit der Hand oder mit einer Schere.

Das verbessert die Qualität der reifen Früchte. Sie werden fester, größer und schmecken intensiver. Auch lagern lassen sie sich dann besser. Darüber hinaus verhindert das Ausdünnen den Bruch von Ästen wegen Überladung. Und schließlic­h: Je früher man ausdünnt, desto mehr Blüten werden im kommenden Jahr gebildet. So umgehen die Profis die sogenannte Alternanz, den Wechsel von guten und schlechten Erntejahre­n.

Übrigens: Der Obstbaum bildet im Frühjahr auch mehr Blüten, als er eigentlich benötigt – vermeintli­ch. Selbst in guten Jahren wachsen nur aus etwa vier bis fünf Prozent der Blüten am Ende tatsächlic­h Äpfel heran, informiert der Berufsverb­and der deutschen Obstbauern. Denn nicht alle werden ja von Bienen und anderen Insekten angeflogen und befruchtet.

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