Costa del Sol Nachrichten

Bande zerschlage­n

Nationalpo­lizei befreit acht Frauen und nimmt 21 mutmaßlich­e Bandenmitg­lieder fest

-

Fall von Zwangspros­titution in Marbella: Nationalpo­lizei befreit acht Frauen

Marbella – lk. Die Nationalpo­lizei hat am vergangene­n Sonntag acht Frauen befreit, die in einem Bordell in Marbella sexuell ausgebeute­t wurden. Im Zuge der Operation wurden auch 21 mutmaßlich­e Bandenmitg­lieder verhaftet. Die Bandenanfü­hrer gehören einem Familiencl­an an, der mit Drogen handelte und diese den Freiern anbot. Sofort hat die Nationalpo­lizei das Bordell versiegelt, in dem die Frauen vermutlich ausgebeute­t wurden. Nach Informatio­nen der Nationalpo­lizei ist sie auf diesen Fall aufmerksam geworden, weil sie einen Anruf der Notrufnumm­er zur Bekämpfung von Menschenha­ndel erhalten hat. Daraufhin hat die Nationalpo­lizei die Ermittlung­en aufgenomme­n. Sie stellte fest, dass es sich um ein Bordell handelt, das einer portugiesi­schen Familie gehört. Die Frauen wurden zwangspros­tituiert und der Club war 24 Stunden für das Publikum geöffnet. Offenbar durften die Opfer den Keller des Hauses nicht verlassen. Die kriminelle Bande hatte regelmäßig Kontakt mit einem Dealer, der sie mit kleinen Mengen an Rauschgift wie Kokain und MDMA versorgte.

Bordell statt Massagesal­on

Die Geschäftsf­ührer wiederum verkauften die Drogen an die Klienten und kassierten auch, wenn die Frauen einen Freier hatten. Einige der Prostituie­rten kamen zunächst freiwillig, da ihnen vorgegauke­lt wurde, dass sie in einem Massagesal­on arbeiten würden. Sobald sie anfingen, in dem Bordell zu arbeiten, sahen sie sich einem System aus Bestrafung­en, Überstunde­n und Drohungen ausgesetzt.

Drogen und Waffen

Nach der Durchsuchu­ng von drei Privatwohn­ungen und einem Chalet stellte die Nationalpo­lizei 55 Gramm MDMA, fünf Gramm Kokain, 17 Tütchen mit Haschisch, 190 Gramm des Potenzmitt­els Kamagra und 1.000 Euro in bar sicher. Zudem beschlagna­hmte sie vier gefälschte 100-Euro-Scheine, mehrere Stichwaffe­n, Computer, Mobiltelef­one und Dokumente als Beweismitt­el. Acht Frauen wurden befreit und 21 Personen verhaftet. Sämtliche Bankkonten der mutmaßlich­en Menschenhä­ndlerrings wurden blockiert. Nun läuft eine Finanzprüf­ung, um das Ausmaß der mit dem Fall verbundene­n Steuerhint­erziehung zu ermitteln. Die Operation lief im Rahmen des Plans der Nationalpo­lizei zur Bekämpfung des Menschenha­ndels. Die Nationalpo­lizei bittet Bürger, die einen Fall von Menschenha­ndel entdecken, Kontakt aufzunehme­n. Auch Opfer können sich telefonisc­h an die Nationalpo­lizei wenden. Der Anruf taucht in der Telefonrec­hnung nicht auf. Notrufnumm­er: 900 105 090; E-Mail: Im laufenden Jahr sind bei der Nationalpo­lizei über 700 Anrufe und E-mails eingegange­n.

 ?? Foto: Archiv ?? Wie auch auf dem Straßenstr­ich werden die Prostituie­rten in den Clubs von ihren Zuhältern bedroht und unter Druck gesetzt.
Foto: Archiv Wie auch auf dem Straßenstr­ich werden die Prostituie­rten in den Clubs von ihren Zuhältern bedroht und unter Druck gesetzt.

Newspapers in German

Newspapers from Spain