EU-Rechenzentrum: Barcelona bekommt einen Supercomputer
EU-Rechenzentrum soll verhindern, dass Europa technischen Anschluss verliert – Stadt jubelt
Barcelona – ck. Barcelona erhält einen der europäischen Supercomputer. Die EU hat sich für die katalanische Hauptstadt entschieden, um den Mare Nostrum 5 bis Ende 2020 zu installieren. Weitere sieben europäische Städte erhalten Zentren, darunter Minho in Portugal und Bologna in Italien, aber Barcelona, Bologna und Kajaani in Finnland erhalten die potentesten Rechner. Das Gesamtprojekt wird mit 840 Millionen Euro von der EU-Kommission, 28 europäischen Ländern und verschiedenen Interessenverbänden gefördert.
Die durch ein Highspeed-Netzwerk miteinander verbundenen Rechenzentren sollen verhindern, dass Europa den technologischen Anschluss verliert und von China, den USA oder Japan abhängt. Die Rechner sollen Daten für den Gesundheitssektor, die Wettervorhersage, Klimaforschung und Cybersicherheit in Rekordzeit liefern.
Alle neuen „Standorte werden unseren Forschern Zugang zu Supercomputern von Weltrang verschaffen, die eine strategische Ressource für die Zukunft der europäischen Industrie darstellen“, sagte der für den digitalen Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Andrus Ansip gegenüber der Deutschen Presseagentur.
Barcelona jubelt. Nachdem die Stadt die Ausschreibung um die Medikamentenagentur an Amsterdam verloren hatte, war der Supercomputer das zweite EU-Projekt, um das sie sich bewarb. Mare Nostrum 5 ersetzt Mare Nostrum 4 und soll in der Lage sein, 200.000 Billionen Operationen pro Sekunde vorzunehmen, 18 mal mehr als der Vorgänger. Barcelona erhält 200 Millionen Euro von der EU-Kommission, den europäischen Ländern, der katalanischen Regionalregierung und dem spanischen Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Universitäten.
Geleitet wird der katalanische Supercomputer von einem Konsortium aus spanischem und katalanischen Staat sowie den Regierungen von Portugal, Kroatien, der Türkei und Irland. Der amtierende Wissenschaftsminister Pedro Duque bescheinigt Spanien eine lange Tradition in der Förderung der Supercomputer, seit 2004 das Nationale Zentrum für Supercomputer eingerichtet wurde. Auch der stets um Revolutionen bemühte katalanische Ministerpräsident Quim Torra freut sich: „Der Standort Barcelona garantiert, dass Katalonien die digitale und technologische Revolution anführt“, sagte er auf einem Unternehmertreffen in dem Pyrenäenort La Seu d’Urgell.
Wiedergutmachung für die verlorene Ausschreibung zur Medikamentenagentur