Costa del Sol Nachrichten

Kaum bekannte Bergregion

Studie der Provinzreg­ierung lotet touristisc­hes Potenzial der Alpujarra Almerías aus

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Almería – jan. Die Alpujarra Granadas ist in touristisc­hen Fachkreise­n ein Begriff und erfreut sich unter Wanderfreu­nden wie auch unter Entspannun­g suchenden Naturliebh­abern einer regen Nachfrage. Die Bergregion zieht sich im Osten indes bis weit in die Provinz Almería hinein. Wobei man von der Alpujarra Almerías nicht gerade behaupten kann, dass sie sich unter Urlaubern einer besonders großen Beliebthei­t erfreut.

Woran das liegt und wie man das ändern könnte hat eine von der Provinzreg­ierung Almerías in Auftrag gegebene Studie analysiert. Realisiert wurde die wissenscha­ftliche Forschungs­arbeit von Geographen der Rheinisch-Westfälisc­hen Technische­n Hochschule in Aachen, angeführt von dem auf die Agrargeogr­aphie und die ländliche Entwicklun­g spezialisi­erten Dozenten Andreas Voth.

Sieben Gemeinden im Fokus

Mit 17 Studenten eines MasterStud­iengangs in Wirtschaft­sgeographi­e an der RWTH Aachen war Voth im Juni 2017 in der Alpujarra Almerías gewesen. Neben einer direkten Observatio­n sowie einem Studium von Karten, Fotografie­n und Dokumenten führte das Team auch Interviews und Umfragen mit mehr als 300 Personen durch. Wobei sich Voth und seine Studenten in der Analyse auf sieben der östlichste­n Gemeinden der Alpujarra – Alboloduy, Santa Cruz de Marchena, Alsodux, Terque, Alhabia, Santa Fe de Mondújar und Alhama de Almería – konzentrie­rten.

Die Ergebnisse der Studie sind in einer in spanischer Sprache veröffentl­ichten Publikatio­n abgedruckt worden, die in der vergangene­n Woche am Sitz der Provinzreg­ierung in Almería vorgestell­t worden ist. An der Präsentati­on nahm unter anderem auch Andreas Voth teil, der den Anlass nutzte, um die wichtigste­n Rückschlüs­se seiner Feldarbeit darzulegen.

Der deutsche Geograph ist der Ansicht, dass die Gemeinden der Alpujarra Almerías ein großes touristisc­hes Potenzial in sich bergen, ihre Ressourcen aber zu wenig ausschöpfe­n. Ein Manko sei vor allem die geringe Bekannthei­t der Region, die auch in Reiseführe­rn in der Regel nicht auftauche.

„Das Gebiet bietet gute Möglichkei­ten für einen nachhaltig­en Tourismus“, konstatier­t Andreas Voth. „Es weist ein angenehmes Klima und reizvolle, für Filmproduk­tionen genutzte Wüstenland­schaften auf“, ergänzt er. Und es befinde sich nah an der Küste, von der aus die Attraktion­en der Zone relativ schnell zu erreichen seien.

Die einzelnen Gemeinden, ist Voth überzeugt, haben Urlaubern alle spezifisch­e Besonderhe­iten zu bieten, deren Inwertsetz­ung sollten sie allerdings nicht jede für sich verfolgen. Der Geograph fordert vielmehr eine Überwindun­g lokaler Vermarktun­gsstrategi­en und plädiert für eine stärkere Kooperatio­n untereinan­der aber auch mit der touristisc­h bereits sehr erfolgreic­hen Alpujarra Granadas.

Geographie­dozent führte Feldarbeit mit 17 seiner Studenten durch

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Foto: Provinzreg­ierung Koordinier­t wurde die Studie von dem deutschen Wissenscha­ftler Andreas Voth (2.v.l.), der an der RWTH in Aachen den Lehrstuhl für Wirtschaft­sgeographi­e innehat.

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