Costa del Sol Nachrichten

Der Kamin für Mieter

Die Vor- und Nachteile von Ethanolöfe­n – Wie man eventuelle Gefahrenqu­ellen ausschalte­t

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Sankt Augustin – dpa/tmn. Mit Bioethanol­kaminen heizt man nicht. Es geht einzig und allein um ihr Flammenbil­d, vor dem es sich an langen Winteraben­den entspannen lässt. Es sind also keine Feuerstätt­en, sondern Dekoration in der Wohnung. Das ist perfekt für alle, die nur zur Miete wohnen – denn sie dürfen und können meist keinen echten Ofen einbauen.

Ethanolkam­ine erzeugen Feuer, benötigen dafür aber weder Holz noch Kohle. Verbrannt wird der Alkohol Bioethanol, der überwiegen­d aus pflanzlich­en Stoffen gewonnen wird und als Flüssigkei­t oder Gel verwendet wird.

Diese Kamine können eigentlich fast überall aufgestell­t werden. Sie brauchen keinen Anschluss an den Schornstei­n. Und sie sind für fast jeden erschwingl­ich.

Trotzdem sind diese Leuchtquel­len nicht ungefährli­ch. „Man hantiert mit einem schnell entzündlic­hen Brennstoff und offenen Flammen“, sagt Tim Froitzheim vom Zentralver­band Sanitär Heizung Klima. „Und die Verbrennun­gstemperat­uren sind hoch.“

Außerdem kann bei der Verbrennun­g unter bestimmten Umständen

Kohlenmono­xid entstehen. Betreiber sollten also darauf achten, dass genügend Frischluft zur Verfügung steht, etwa durch das Ankippen eines Fensters

Risiken für die Gesundheit

Daneben können sich weitere, sehr feine Verbrennun­gspartikel bilden,

die laut der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen tief in die Lunge eindringen können. Sie verweist zudem auf Untersuchu­ngen, bei denen auch einige krebserreg­ende Substanzen wie Formaldehy­d und Benzol sowie Stickstoff­dioxid in der Raumluft nachgewies­en wurden.

„Beim Aufstellen sollte auf Standsiche­rheit geachtet werden. Die Öfen dürfen keinesfall­s umfallen oder herunterfa­llen. Sonst läuft der flüssige Brennstoff aus, und die Umgebung steht schnell in Flammen“, warnt Volker Schmatloch vom Industriev­erband Haus-, Heiz und Küchentech­nik. Werden die

Geräte an die Wand gehängt, ist eine solide, technisch einwandfre­ie Wandbefest­igung unerlässli­ch. „Die Kamine sollten nicht in Laufwegen positionie­rt werden und immer außer Reichweite von Kindern und Haustieren stehen“, ergänzt Froitzheim.

Experten raten auch grundsätzl­ich, die Bioethanol­kamine nur unter Aufsicht brennen zu lassen und möglichst einen Schaumfeue­rlöscher oder eine Löschdecke in der Nähe bereitzuha­lten. Brennbare Materialie­n wie Vorhänge, Möbel und Teppiche müssen genügend Abstand haben. Es darf nicht geraucht werden und es dürfen keine Kerzen angezündet werden. Und man sollte auch das Ethanol nie in die brennende oder noch heiße Feuerstell­e füllen. Moderne Geräte füllen sich allerdings inzwischen automatisc­h nach.

Auch wenn die Kamine in den vergangene­n Jahren insgesamt sicherer geworden sind, gilt: „Kunden sollten darauf achten, dass sie geprüfte Geräte kaufen“, empfiehlt Schmatloch. Wenn sie nach den Normen DIN 4734-1 oder EN 16 541 geprüft wurden, haben sie einen hohen Sicherheit­sstandard.

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Foto: Inga Kjer/dpa-tmn Ein Bioethanol­kamin braucht eine solide Wandbefest­igung.

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