Villas Túristicas in der Krise
Vier Hotelanlagen sollen privatisiert und drei zeitweilig geschlossen werden
Sevilla – jan. Die neun Villas Túristicas der Region (vom Land Andalusien betriebene Landhotels in Form von Bungalowanlagen, Anm. d. Red.) verfügen, wie erst jetzt bekannt geworden ist, über keine Betriebslizenz der jeweiligen Gemeinden, in denen sie sich befinden. Dem andalusischen Tourismusminister Juan Marín (Ciudadanos) zufolge generieren sie der öffentlichen Hand außerdem jedes Jahr zusammen ein Defizit von etwa zwei Millionen Euro, was ihre Situation auch nicht gerade verbessert. Angesichts dessen hat sich die Koalitionsregierung von PP und Ciudadanos zum Handeln genötigt gesehen. Die Villas Túristicas in Laujar de Andarax (Almería), Cazorla
(Jáen) und Grazalema (Cádiz) sollen für die Dauer von sechs Monaten geschlossen werden. Die dortigen Rathäuser haben nämlich erklärt, die benötigte Lizenz bis zum Frühjahr nächsten Jahres nachträglich erteilen zu können. Die insgesamt 39 Beschäftigten der drei Hotelanlagen werden solange indes arbeitslos sein, was die Landesregierung allerdings mit einem Sozialplan abfedern will.
Noch schlechter ist die Situation der Villas Túristicas in Periana (Málaga), Fuenteheridos (Huelva), Cazalla de la Sierra (Sevilla) und El Pinar (Granada). Da diese zurzeit nämlich geschlossen sind, verursachen sie der öffentlichen Hand Kosten in Höhe von rund 500.000
Euro, denen keinerlei Einnahmen entgegenstehen. Die Landesregierung will sie daher zum Verkauf anbieten, in der Hoffnung einen privaten Investor zu finden, der ihren Betrieb wieder aufnimmt.
Zwei Hotels in bester Ordnung
Einzig zwei der neun Landhotels haben keine Konsequenzen zu befürchten und werden ganz normal weiter funktionieren können. Es handelt sich dabei um die Villa Túristicas in Bubión (Granada) und in Priego (Córdoba). Die beiden Gemeinden haben der Landesregierung gegenüber versichert, dass Problem der fehlenden Betriebslizenz bereits zum kommenden Januar beheben zu können.