Costa del Sol Nachrichten

WWF: „Gruseliger Fehlstart für 2020“

Kaum mehr als Absichtser­klärungen auf der Klimakonfe­renz in Madrid

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Madrid – ck. Am Freitag, dem 13., war abzusehen, wenn die Klimakonfe­renz in Madrid nicht ganz scheitert, dann geht sie zumindest in die Verlängeru­ng. Als COP25 am Sonntag schließlic­h nach 14 Tagen endete, war es das längste Gipfeltref­fen in der Geschichte – und blieb dennoch so gut wie ohne Ergebnisse. Die Solidaritä­t der größten Verschmutz­er wie Brasilien, Australien, China, Saudi-Arabien und den USA fehlte völlig. Der Aufschrei armer Länder, die schon mit den Auswirkung­en des Klimawande­ls zu kämpfen haben, wurde schlicht ignoriert.

Im Kleinen war das auch in Brüssel beim EU-Gipfel zu sehen: Polen, Tschechien und Ungarn sind gegen den „Green Deal“, mit dem Europa bis 2050 der erste klimaneutr­ale Kontinent der Welt

Aktivisten protestier­en gegen die flauen Ergebnisse des Gipfels.

werden möchte. 120 Staaten wollen sich diesem Ziel laut COP25 anschließe­n. 200 Staaten wollen 2020 ihre Klimaschut­zziele für 2030 verstärken. Verpflicht­ungen und die Regelung des Handels mit

Klimaschut­z-Gutschrift­en wurden jedoch auf die Konferenz in Glasgow im kommenden Jahr verschoben. Die Erwartunge­n an COP25 waren groß, schließlic­h war mit Fridays for Future und anderen

Demos Alarm geschlagen worden. 2020 startet die Umsetzung des 2015 beschlosse­nen Pariser Abkommens. Die Konferenzp­räsidentin und chilenisch­e Umweltmini­sterin, Carolina Schmidt, besiegelte die Madrider Abschlusse­rklärung mit einem Hammerschl­ag und verzagter Miene. Auch UN-Generalsek­retär António Guterres zeigte sich enttäuscht. WWF fasst die Kritik zusammen: „Die Beschlüsse der UN-Klimakonfe­renz von Madrid sind so müde wie die Delegierte­n nach zwei durchverha­ndelten Nächten. Die Konferenz ist ein gruseliger Fehlstart in das für die Umsetzung des Pariser Klimaabkom­mens so entscheide­nde 2020.“Ein Lob erntet wohl Madrids Messegesel­lschaft, die es in Rekordzeit geschafft hat, eine Konferenz mit 25.000 Besuchern zu stemmen.

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Foto: dpa

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