Glück, noch überlebt zu haben
Deutschem mit Blinddarmentzündung wurde Herzinfarkt diagnostiziert
Meine Erfahrungen mit Nebenwirkungen bei Medikamenten und wie erst diese von manchen Ärzten genommen werden: Am 16. Oktober plagten mich Bauchschmerzen, die auch noch am 17. Oktober nicht verschwunden waren. Ich fuhr also nach Algarrobo zu einer Ärztin, die auch Deutsch spricht. Dort wurde mir Blut abgenommen, und da ich ein leichtes Brennen beim Wasserlassen hatte, auch mein Urin untersucht. Das Abtasten des Bauches bereitete starke Schmerzen. Da im Urin Blut gefunden wurde, waren also nach Meinung der Ärztin die Harnleiter entzündet. Mein Verdacht, es könnte der Blinddarm sein, wurde mit den Worten zurückgewiesen: Wenn kein Fieber und Erbrechen vorliegen, ist es nicht der Blinddarm. Ich bekam ein Rezept, eine Spritze in den Po und durfte kann 125 Euro zahlen. Auf der Heimfahrt hielt ich dann in Caleta an, um eine Zeitung zu kaufen. Ich bekam kaum noch Luft und war völschlossen. lig nassgeschwitzt. Was tun? Weiter nach Hause, zum Krankenhaus oder zur Ärztin? Mein Schutzengel zeigte mir dann das Richtige. Ich drehte am Kreisel beim Aldi und fuhr zurück zur Ärztin. Die Atemnot wurde immer schlimmer. Ich hatte Todesangst. Die Ärztin versuchte, mich zu beruhigen und wollte ein EKG machen. Ich sah noch, wie sie den Notarzt anrief. Dann fiel ich ins Koma und wachte erst um 3 Uhr nachts im Krankenhaus auf. Neun Stunden war ich also ohnmächtig gewesen. Meine Frau wartete auf meine Rückkehr. Ein Freund ist dann zum Krankenhaus gefahren, um zu sehen, ob ich eingeliefert worden bin. Mittlerweile hatte sich aber auch die Ärztin bei meiner Frau gemeldet.
Was wäre wohl geschehen, hätte mich der allergische Schock während des Fahrens getroffen? Im Krankenhaus wurden nach gründlicher Untersuchung Herzinfarkt und Schlaganfall ausgeEs blieb also nur die erteilte Spritze als Auslöser übrig. Auch mein Knie wurde im Krankenhaus behandelt. Ob ich in der Praxis gestürzt bin und daher das dicke Knie bekam, kann ich nicht sagen.
Ärztin wiegelt ab
Am 18. Oktober wurde dann der Blinddarm entfernt. Die Operation haben ich gut überstanden und so wurde ich am 21. Oktober auf eigenen Wunsch entlassen. Am 23. Oktober suchte ich dann zum Pflasterwechseln die Ärztin auf. Sie war sehr erfreut, mich zu sehen. Obwohl alle Untersuchungen im Krankenhaus einen Herzinfarkt ausschlossen, blieb die Ärztin dabei. „Es war ein Herzinfarkt. Auf keinen Fall kann das von der verabreichten Spritze kommen.“Verzweifelt suchte sie dann in dem Entlassungsschreiben nach einem Herzinfarkt. Sie zeigte mir dann Gruselbilder von Allergien. Meine Todesangst wegen der Atemnot zählte nicht. Die Ärztin wechselte dann das Pflaster und stellte ein neues Rezept aus. Danach präsentierte sie mir einen neue Rechnung. 25 Euro für das Pflasterwechseln und 50 Euro für die Notfallbehandlung am 17. Oktober. Jetzt weiß ich auch, warum diese Frau sich über mein Erscheinen in der Praxis gefreut hat. Da im Wartezimmer andere Patienten waren, wollte ich keinen Ärger machen als böser Patient und bezahlte die Rechnung. Dies Unverfrorenheit hat mich dazu veranlasst, diesen Leserbrief zu schreiben. Im Übrigen wäre die richtige Diagnose Blinddarmentzündung gewesen, was meine Frau schon als Laie im Vorfeld diagnostiziert hatte. Ich möchte aber auch warnen, Medikamente zu einfach zu nehmen. Ich bin froh, überlebt zu haben und bedanke mich bei allen, die mir das Leben gerettet haben.
Heinrich Keller Benajarafe