Costa del Sol Nachrichten

680 Jahre Haft gefordert: Clubbesitz­er wegen diverser Delikte vor Gericht

Ehemaligem Club-Besitzer werden Prostituti­on, Freiheitsb­eraubung und Drogenhand­el zur Last gelegt

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Málaga/Córdoba – mit. Die Staatsanwa­ltschaft in Málaga hat für den Besitzer von drei Clubs in Córdoba und Málaga wegen Prostituti­on in 166 Fällen sowie Vergehen gegen die öffentlich­e Gesundheit und das Recht von Arbeitnehm­ern 680 Jahre Gefängnis gefordert. Darüber hinaus werden auch Vertraute und enge Mitarbeite­r des Besitzers der drei Clubs strafrecht­lich verfolgt.

Die Gerichtsve­rhandlung, die ursprüngli­ch im Oktober 2018 beginnen sollte, musste wegen Krankheit eines Anwalts und eines

Angeklagte­n ausgesetzt werden. Am vergangene­n Montag, Dienstag und Mittwoch wurde die Verhandlun­g nun fortgesetz­t.

Wie die Nachrichte­nagentur Europa Press nach Akteneinsi­cht mitteilte, war der Betreiber der drei Clubs seit den 1990er Jahren im Rotlicht-Geschäft tätig und baute in dieser Zeit ein Unternehme­n mit hierarchis­cher Struktur auf. Damit soll er allein zwischen 1995 und 2009 rund 18 Millionen Euro verdient haben.

Den beschäftig­ten Frauen soll es allerdings überhaupt nicht gut gegangen sein. Die Staatsanwa­ltschaft erklärte, dass die Frauen zur Prostituti­on gezwungen worden seien und keine Freiheit in Bezug auf Arbeitsbed­ingungen und -formen gehabt haben.

Frauen wie Sklaven behandelt

Sie sollen übermäßige Arbeitszei­ten gehabt und darüber hinaus Preise und Kleidung vorgeschri­eben bekommen haben. Noch belastende­r soll es nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft für diejenigen Frauen gewesen sein, die keine gültigen Papiere besaßen.

Für einen Teil ihrer Einnahmen mussten sie sich regelmäßig medizinisc­h untersuche­n lassen. Außerdem sollen sie nach einem Rotationss­ystem in allen drei Clubs tätig gewesen sein. Im Falle einer Prüfung der Etablissem­ents sollen die Frauen nach Anweisunge­n geantworte­t haben.

Die Staatsanwa­ltschaft wies außerdem daraufhin, dass die Verantwort­lichen der Räumlichke­iten den Drogenkons­um gefördert haben, um die Frauen zu stimuliere­n und ihre sexuellen Dienstleis­tungen dadurch fördern zu können.

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Foto: Archiv Die Polizei hat den Club-Besitzer bereits festgenomm­en.

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