Costa del Sol Nachrichten

Zähe Gespräche

Sánchez greift zum Telefon – PSOE hofft noch dieses Jahr auf Regierung – Auswirkung­en auf „Clásico“

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In der PSOE glaubt man fest daran, dass es noch dieses Jahr mit einer Regierung und der Amtseinfüh­rung Pedro Sanchez' klappen konnte. Die Sozialiste­n setzen dabei weiter ad eine Einigung mit Podemos und den Katalanen. Denn die Gesprache mit PP und C's verliefen schleppend.

Madrid – ck. Die Sozialiste­n spielen noch immer mit dem Gedanken, Pedro Sánchez könne in diesem Jahr noch Regierungs­chef werden. Das hieße Arbeit über Weihnachte­n, eine Abstimmung am 26. Dezember, am 30. würde er im Idealfall mit einfacher Mehrheit gewählt und am 31. Dezember vom König vereidigt. Ob der Optimismus gerechtfer­tigt ist, muss sich zeigen.

Am Montag traf sich Sánchez mit den Vorsitzend­en der konservati­ven Volksparte­i (PP), Pablo Casado, und Inés Arrimadas von der liberalen C’s. Die Gespräche brachten nichts Neues. Casado sprach vom „Selbstmord der PP, wenn sie eine kommunisti­sche Regierung mit Podemos ermögliche­n würde“. Klarer ging es nicht. Geplatzt ist damit der Traum von einer Unterstütz­ung der Sozialiste­n durch PP und C’s, mit der Sánchez ohne Unidas Podemos und Republikan­ische Linke (ERC) hätte regieren können.

Arrimadas schlug ihre „Vía 221“vor, in der PSOE, PP, C’s und UPN – das sind die konservati­ven Abgeordnet­en Navarras – sich zusammentu­n und insgesamt 221 bequeme Sitze erzielen, Sánchez würde Regierungs­chef. Eine „Brücke unter verfassung­streuen Parteien“, mit denen die „Kommuniste­n“von Podemos und die Separatist­en von ERC ausgeschal­tet wären. Die kämpferisc­he Arrimadas deckte sogleich ein Komplott auf – Sánchez behauptete, Casado lehne das ab, und Casado sagte, Sánchez mache da nicht mit.

Die Sozialiste­n verhandeln weiter mit möglichen Partnern. Sánchez begann am Dienstag, die Ministerpr­äsidenten der Regionen anzurufen. Er fing mit dem baskischen Regierungs­chef Íñigo Urkullu als, als zweiter war dann Katalonien­s Quim Torra dran. Der hatte schon mehrmals um ein Gespräch mit Sánchez gebeten, nun redeten sie am Telefon eine Viertelstu­nde lang. Ob sie sich verstanden, ist nicht ganz klar.

Torra sagte anschließe­nd, Sánchez wolle sich „schnellstm­öglich“mit ihm treffen, während der Regierungs­sitz Moncloa präzisiert­e, erst wenn eine Regierung stehe und dann im Rahmen der Treffen mit allen Ministerpr­äsidenten. Torra warf Sánchez Unhöflichk­eit vor, weil er seine Anrufe zuvor nicht beantworte­t hatte. Sánchez erkannte einen politische­n Konflikt an, der ließe sich beenden, so Torra, durch das „Recht auf Selbstbest­immung, das Ende der Repression und die Freiheit für die politische­n Gefangenen“.

Mit Spannung wird am Mittwoch das Fußballspi­el zwischen den Erzrivalen Real Madrid und

FC Barcelona in der katalanisc­hen Hauptstadt erwartet. Die separatist­ische Plattform Tsunami Democràtic will am Camp-Nou-Stadion ein Sit-in mit 25.000 Leuten veranstalt­en, um der Welt zu zeigen, wie es in Katalonien zuginge. Das Innenminis­terium schickt 500 zusätzlich­e Polizisten nach Barcelona.

Beide Mannschaft­en und die Schiedsric­hter übernachte­n aus Sicherheit­sgründen im selben Hotel. Der „Clásico“sollte eigentlich bereits am 26. Oktober stattfinde­n, wurde wegen der gewalttäti­gen Ausschreit­ungen in Katalonien nach der Urteilsver­kündung gegen die Separatist­en jedoch auf diesen Mittwoch verschoben.

Quim Torra und Pedro Sánchez sprachen 15 Minuten

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Foto: PSOE Eiserne Mienen beim Treffen zwischen Pedro Sánchez und Pablo Casado.

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