Costa del Sol Nachrichten

Mehrsprach­ig gegen Krise

Verein Bilingüe El Campello sammelt Lebensmitt­elspenden für Bedürftige

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El Campello – ann. Internatio­nale Feste feiern und in verschiede­nen Sprachen über alles Mögliche plaudern. Bis zur Coronaviru­s-Krise trafen sich die Mitglieder von Bilingüe El Campello jeden Donnerstag im Stadtpark und für bestimmte Anlässe in Restaurant­s des Ortes. „Die große Mehrheit unserer 220 Mitglieder sind Briten“, erzählt Beatriz Eugenia Lenis Villegas, Sekretärin des Clubs. Der Rest setze sich aus 20 weiteren Nationalit­äten zusammen, darunter auch Deutsche, Schweizer, Südafrikan­er, Niederländ­er, Südamerika­ner und natürlich Spanier. „Wir sind multikultu­rell“, resümiert Lenis Villegas.

Soziale Dramen lindern

Mit der Coronaviru­s-Krise und der Ausgangssp­erre hatten die bunten Treffen natürlich ein abruptes Ende. „Aber wir sind eine sehr solidarisc­he Gruppe“, meint die 42Jährige. Deshalb sei schnell über Videokonfe­renzen die Idee geboren worden, Familien in El Campello, denen es nun schlecht geht, zu helfen. „Wir fragten Bürgermeis­ter Juan José Berenguer, was wir tun können“, erzählt Lenis Villegas, „und er war sehr dankbar, denn es würden sich schon die ersten sozialen Dramen in der Gemeinde abspielen. Er schlug uns vor, eine Lebensmitt­elsammlung zu organisier­en.“

„Die Reaktion auf die Idee war einhellig“, so die Sekretärin. Sie selbst habe die Care-Pakete bei den Clubmitgli­edern abgeholt. „Insgesamt sind 250 Kilo zusammenge­kommen.“Bei der Verteilung sei sie sehr genau und transparen­t vorgegange­n. „Ich kenne die Nordeuropä­er sehr gut“, meint Lenis Villegas, die auch schon einige Jahre in Schottland gelebt hat. „Ich habe mir von der Protección Civil genau abstempeln lassen, wo welches Paket abgegeben wurde, damit die Spender sicher sein können, dass ihre Hilfe auch angekommen ist“, meint sie.

Und noch einen Unterschie­d habe sie bei der Lebensmitt­elsammlung festgestel­lt. „Spanier spenden in solch einer Situation meist Bohnen in Dosen und Reis“, hat sie bemerkt. „Doch die Nordeuropä­er kaufen auch mal was Besonderes“, berichtet die Sekretärin von Bilingüe El Campello.

Sobald es geht, will der Verein wieder persönlich zusammenko­mmen. Einzige Voraussetz­ung, um Mitglied zu werden, sei, Spanisch zu sprechen. „Für uns ist die Sprache das Instrument, um sich zu integriere­n“, meint die 42-Jährige.

Mehr über den Verein erfährt man im Internet auf der Seite bilingueca­mpello. weebly.com

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Foto: privat Beatriz Eugenia Lenis Villegas bei der Lebensmitt­elübergabe an den Zivilschut­z.

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