Costa del Sol Nachrichten

Mit High-Tech gegen Corona

Die Zukunft ist jetzt: Roboter, Drohnen, Blockchain und Apps in vorderster Front gegen Covid-19

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Daniela Schlicht

einer grippeähnl­ichen Erkrankung in der chinesisch­en Elf-MillionenM­etropole Wuhan. Weniger bekannt ist, dass bereits am 31. Dezember 2019 eine Künstliche Intelligen­z Alarm auslöste, aufgrund der Meldung einer Wirtschaft­szeitung in der Sprache Mandarin. Diese berichtete von 27 an einer mysteriöse­n Lungen-Krankheit leidenden Menschen, die alle mit einem Markt in Wuhan in Verbindung standen. Sieben Menschen waren bereits hospitalis­iert.

Die KI, die Alarm schlug, stammt von dem kanadische­n Startup-Unternehme­n BlueDot, dessen Gründer und CEO Dr. Kamran Khan ist. Der 49-Jährige ist Epidemiolo­ge und gründete BlueDot aufgrund der Sars-Epidemie 2002/03. Zu dieser Zeit arbeitete er als Arzt für Infektions­krankheite­n in einem Krankenhau­s in Toronto. Er sah hilflos zu, wie die Krankheit in Kanadas größter Stadt 44 Tote forderte. Darunter starben auch drei seiner Kollegen. Diese Erfahrung öffnete ihm die Augen.

2014 ging BlueDot an den Start und beschäftig­t mittlerwei­le 40 Mitarbeite­r. Das Team setzt sich aus Ärzten, Tierärzten, Epidemiolo­gen, Datenwisse­nschaftler­n und Software-Entwickler­n zusammen. Gemeinsam schufen sie ein Echtzeit-Frühwarnsy­stem, das auf natürliche­r Sprachvera­rbeitung und maschinell­em Lernen basiert. Der Algorithmu­s des Unternehme­ns scannt rund um die Uhr alle 15 Minuten offizielle Berichte, Fachforen

und Online-Nachrichte­nquellen und sucht dabei nach Schlüsselw­örtern und Phrasen. Die KI kann Texte in 65 Sprachen lesen und 150 verschiede­ne Arten von Krankheite­n verfolgen. Es ist immer die „Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, so Khan.

Die Warnung des KI-Algorithmu­s beunruhigt­e das kanadische Unternehme­n. Obwohl das Virus noch nicht identifizi­ert war, erkannte man Parallelen zu Sars und benachrich­tigte vorwiegend Kunden in Asien. Allerdings ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand, dass es die nächste große Pandemie werden würde.

Um einschätze­n zu können, wohin sich ein Virus als nächstes bewegt, vermag das Frühwarnsy­stem außerdem globale Flugticket­sowie Standortda­ten von Mobiltelef­onen auszuwerte­n – auf anonymisie­rter Art und Weise, so versichert man. Am 31. Dezember sollen demnach mehr als 800.000 Reisende Wuhan verlassen haben. In Augenschei­n wurden die Mobilgerät­e

genommen, die sich in den vergangene­n 14 Tagen dort aufgehalte­n hatten. Anhand all dieser Informatio­nen konnte der Algorithmu­s zwölf der 20 Städte, die zuerst vom Coronaviru­s betroffen sein würden, vorhersage­n.

Aber nicht nur KI allein, sondern auch Robotik und manchmal sogar beides zusammen, werden im Kampf gegen Covid-19 eingesetzt.

Roboter gegen Corona

Noch am selben Tag Mitte März, an welchem Spanien den Alarmzusta­nd ausrief, machte ein Video im Internet die Runde, in dem zu sehen ist, wie Drohnen der Madrider Polizei Bürger anweisen, zu Hause zu bleiben.

Das Thema Robotik ist im Grunde genommen gar nicht so neu. Im Gesundheit­sbereich befasst man sich mittlerwei­le schon seit über 30 Jahren damit. Aber erst in der aktuellen Krise wird deutlich, so Pierre Bourdin Kreitz, Professor für Informatik, Multime

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Fotos: Pixabay, Diligent Robotics Mithilfe der Technologi­e soll die Ausbreitun­g des Coronaviru­s eingedämmt werden.
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Von zu Hause aus arbeiten.

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