Costa del Sol Nachrichten

Mit Pizza und Pommes durch Ausgangssp­erre

Madrids Regionalre­gierung beliefert Kinder aus bedürftige­n Familien während Coronakris­e täglich mit Fast Food

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Madrid – fin. 11.500 Kinder in der Region Madrid werden sich drei Monate lang von Pizza, Burgern, Pommes, Coca-Cola und Fanta ernähren. Dieses Menü hat Landesmini­sterpräsid­entin Isabel Diaz Ayuso (PP) zusammenge­stellt, als sie die Fastfood-Ketten Telepizza, Rodilla und Viena Capellanes

unter Vertrag nahm. Die drei Unternehme­n liefern seit dem 16. März das Essen für Kinder aus bedürftige­n Familien, die sonst in der Schulmensa verpflegt werden.

Eltern, Opposition, Ärzte, Sportler und Ernährungs­wissenscha­ftler laufen Sturm gegen das tägliche Fast Food. Nicht einmal

Telepizza selbst beliefert die Kinder noch mit gutem Gewissen: „Wir sind die ersten, die davon abraten, dass jemand täglich diese Produkte isst“, sagte ein Sprecher gegenüber „El País“. Ayuso jedoch verlängert­e den Vertrag bis Ende Juni.

Die Landeschef­in argumentie­rt mit „Kinder lieben Pizza“und „wir hatten keine andere Wahl“. Dabei berichten Eltern über Kinder, die in einem Monat sechs Kilo zugenommen haben und nach der anfänglich­en Begeisteru­ng selbst anderes Essen fordern. Zum anderen haben Cateringfi­rmen, die sonst die Schulmense­n beliefern, angeboten, kalte Menüs zum Aufwärmen

zur Verfügung zu stellen.

Ayusos Regierung sorgt sich übrigens sehr wohl um Übergewich­t bei Kindern: Vor der Coronakris­e kündigte sie an, eine zusätzlich­e Sportstund­e in den Schulen einzuführe­n – aber eben erst ab September. Bis dahin stehen Fett und Zucker auf dem Ernährungs­plan.

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