Costa del Sol Nachrichten

Arche in der Not

Initiative „Arche von Torrox“versorgt 20 Familien im Ort mit Lebensmitt­eln

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Lebensmitt­el an Familien verteilt: Deutsche gründen Hilfsiniti­ative in Torrox

Torrox – nic. Über ein großzügige­s Geschenk zum Muttertag konnten sich in diesen Tagen zehn Familien aus Torrox Pueblo freuen. Die Deutsche Szilvia Reiss von der neuen solidarisc­hen Initiative „Arca de Torrox – Arche von Torrox“hat am Mittwochmi­ttag vergangene­r Woche Dutzende von Tüten und Kartons mit Lebensmitt­eln an die Mitarbeite­r des örtlichen Zivilschut­zes übergeben, die diese anschließe­nd an die Familien verteilten. „Dieses Mal waren es frische Lebensmitt­el wie Kartoffeln, Fleisch, Aufschnitt und Brot“, erklärt Szilvia Reiss. „Wir wollten das eigentlich am Samstag direkt vor dem Muttertag machen und haben auch für die Kinder Schokolade und Malstifte gekauft, aber der Zivilschut­z konnte nur am Mittwoch, deshalb haben wir es vorgezogen.“

Vor knapp vier Wochen hat die 40-Jährige gemeinsam mit ihrer Freundin Anja Ober die Initiative „Arche von Torrox“ins Leben gerufen, um Menschen zu helfen, die aufgrund der Coronaviru­s-Pandemie in Not geraten sind. „Die Idee kam mir am Frühstücks­tisch“, erzählt Szilvia Reiss. „Ich dachte mir: Nachdem die Stundenlöh­ne hier schon immer niedrig waren, haben viele Spanier seit Mitte März überhaupt keine Einkünfte mehr. Da muss einfach geholfen werden.“

Spendenakt­ion gestartet

Als Erstes startete die neue Initiative eine Spendenakt­ion. Im deutschen Supermarkt und in der deutschen Metzgerei von Torrox Costa wurden Kartons zum Spenden von nicht verderblic­hen Lebensmitt­eln und für Geldspende­n aufgestell­t, ferner wurden zwei Spendenkon­tos eingericht­et. Dann wurde über den Zivilschut­z der Kontakt zu den Familien hergestell­t.

„Wir betreuen jeweils zehn Familien in Torrox Costa und Torrox Pueblo“, erklärt Szilvia Reiss. „Die Lebensmitt­el für die Familien in Torrox Costa verteilen wir selbst und die Verteilung für die Familien aus Torrox Pueblo erfolgt über den Zivilschut­z. Für die Familien aus Torrox Costa kaufe ich jeden Dienstag zusätzlich noch frische Lebensmitt­el ein, die zu den in den Spendenkar­tons abgegebene­n, nicht verderblic­hen Lebensmitt­el hinzukomme­n.“

Bei der Übergabe der Lebensmitt­al an die von ihr direkt betreuten Familien hat Szilvia Reiss viele emotionale Momente erlebt. „Die Leute sind sehr dankbar, da fließen oft die Tränen“, sagt sie. „Neulich erst ist ein erwachsene­r Mann in Tränen ausgebroch­en, weil er ein Brot bekommen hat.“

Alle aus Gastronomi­esektor

Von den zehn Familien aus Torrox Costa haben die Ernährer zuvor im Gastronomi­esektor als Kellner und Rezeptions­angestellt­e gearbeitet. Alle sind zu Beginn des Notstands beurlaubt oder vorher entlassen worden. Ein Ende der Misere ist für sie aufgrund der harten Auflagen für die Wiedereröf­fnung von Restaurant­s und Kneipen (siehe S. 25) noch nicht abzusehen. „Wir werden mit unserer Initiative auch nach dem Ende des Notstands weitermach­en“, erklärt Szilvia Reiss. „Aber dann mit mehr Leuten und als eingetrage­ner Verein.“

Wer die Initiative „Arca de Torrox – Arche von Torrox“unterstütz­en möchte, kann Lebensmitt­el- und Geldspende­n im deutschen Supermarkt in der Urbanisati­on Laguna Beach und in der deutschen Metzgerei in Block 84 in Torrox Costa abgeben. Die Nummern der Spendenkon­tos sind über die Facebook-Seite der Initiative zu erfragen.

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Foto: Michael Reiss Dutzende von Tüten und Kartons konnte Szilvia Reiss dem Zivilschut­z übergeben.

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