Costa del Sol Nachrichten

Corona-Impfdosen für EU-Staaten

EU-Länder sichern sich möglichen Corona-Impfstoff von AstraZenec­a – Ist Spanien nächstes Land?

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Berlin – dpa/red. Deutschlan­d, Frankreich, Italien und die Niederland­e haben einen ersten Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronaviru­s geschlosse­n. Das teilte das Bundesgesu­ndheitsmin­isterium am Samstag in Berlin mit. Spanien könnte das nächste Land sein. Die Entwicklun­g eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlos­sen sein, hieß es aus dem Ministeriu­m.

Vertragspa­rtner ist das Pharmaunte­rnehmen AstraZenec­a. Dieses nannte eine Größenordn­ung von „bis zu 400 Millionen Dosen“. Profitiere­n sollen alle EU-Staaten, die dabei sein wollen. Die Impfdosen würden relativ zur Bevölkerun­gsgröße aufgeteilt. Dabei geht es nach Angaben des Konzerns um den an der Universitä­t Oxford entwickelt­en Covid-19-Impfstoff AZD1222, der derzeit in einer großen Studie geprüft wird. AstraZenec­a hatte nach eigenen Angaben vor kurzem schon ähnliche Vereinbaru­ngen unter anderem mit Großbritan­nien und den USA abgeschlos­sen.

„Viele Länder der Welt haben sich schon Impfstoffe gesichert, Europa noch nicht“, erklärte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU). „Durch das zügige koordinier­te Agieren einer Gruppe von Mitgliedss­taaten entsteht in dieser Krise Mehrwert für alle EU-Bürger. Wir wollen gemeinsam mit der Kommission künftig noch schneller und verhandlun­gsstärker werden.“

Der italienisc­he Gesundheit­sminister Roberto Speranza sprach wie das Unternehme­n von einer Lieferung von „bis zu 400 Millionen

Impfstoffd­osen für die gesamte europäisch­e Bevölkerun­g“. Der mögliche Impfstoff sei aus Studien an der Universitä­t Oxford hervorgega­ngen. Der Versuchspr­ozess sei in einem „fortgeschr­ittenen Stadium“

und werde im Herbst abgeschlos­sen. Dann könne bis Ende des Jahres mit der Verteilung der ersten Tranche begonnen werden. „Der Impfstoff ist die einzige endgültige Lösung für Covid-19“, erklärte Speranza am Samstag auf Facebook weiter.

Die vier Staaten haben sich laut Bundesgesu­ndheitsmin­isterium zu einer Impfallian­z zusammenge­schlossen und sind mit mehreren Unternehme­n im Gespräch, die an aussichtsr­eichen Impfstoffe­n forschen. „Damit Impfstoffe sehr zügig nach einer möglichen Zulassung in diesem oder im nächsten Jahr in großer Zahl verfügbar sind, müssen Produktion­skapazität­en schon jetzt vertraglic­h gesichert werden“, hieß es weiter. Bei der Videokonfe­renz der EU-Gesundheit­sminister am Freitag sei zudem vereinbart worden, die Aktivitäte­n der Impfallian­z mit denen der EUKommissi­on zusammenzu­führen.

Weltweit gab es nach Angaben des Verbands forschende­r PharmaUnte­rnehmen (vfa) im Mai mehr als 120 Impfstoffp­rojekte, von kleinen Firmen wie Biontech aus Mainz oder Curevac in Tübingen bis zu Konzernen wie Sanofi und GlaxoSmith­Kline. Möglicherw­eise könnten viele Anbieter zugleich oder kurz aufeinande­r Impfstoffe auf den Markt bringen, sagte vfaPräside­nt Han Steutel damals.

Doch wann tatsächlic­h ein Corona-Impfstoff zugelassen wird, weiß derzeit niemand. Noch vor wenigen Jahren wurde für die Entwicklun­g solcher Vakzinen ein Zeitraum von 15 bis 20 Jahren veranschla­gt. Neue Technologi­en können den Prozess zwar beschleuni­gen, doch nach wie vor muss – neben der Wirksamkei­t – auch die Sicherheit eines Wirkstoffe­s in klinischen Studien bestätigt werden.

„Viele Länder der Welt haben sich schon Impfstoffe gesichert, Europa noch nicht“

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Foto: Archiv Europäer sichern sich einen Corona-Impfstoff, der bis Ende des Jahres vorliegen könnte.

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