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Moderne Stories in altem Gewand

Vom 8. bis 11. Oktober wird die zehnte Ausgabe des „Almeria Western Film Festival“veranstalt­et

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Tabernas – jan. Trotz Corona wird vom 8. bis 11 Oktober in Tabernas das „Almería Western Film Festival“organisier­t. Wegen Corona wird die mittlerwei­le zehnte Ausgabe des internatio­nalen, auf das Western-Genre beschränkt­en Filmfestiv­als indes eine untypische sein: mit einem abgespeckt­en Rahmenprog­ramm, in dem man notgedrung­en auf publikumst­rächtige Aktivitäte­n verzichten musste und mit Sicherheit­svorkehrun­gen wie Maskenpfli­cht und Maßnahmen zur Gewährleis­tung der Hygiene.

Übertragun­g im Internet

Natürlich gilt es auch die soziale Distanz jederzeit einzuhalte­n, weshalb für alle angesetzte­n Aktivitäte­n, die auf dem Dorfplatz, im örtlichen Theater sowie in den beiden Western-Dörfern „Fort Bravo“und „Mini Hollywood“organisier­t werden, die Publikumsk­apazitäten reduziert werden mussten. Dafür werden sowohl die Eröffnungs­gala am heutigen Donnerstag­abend und die Klausur samt der Preisverle­ihungen am kommenden Sonntagabe­nd als auch zwei Runde Tische mit Filmexpert­en, die im Programm vorgesehen worden sind, live im Internet übertragen. Und über die Homepage von Festhome TV wird man sich sogar einige der Wettbewerb­sbeiträge kostenlos anschauen können.

Das Programm der diesjährig­en Ausgabe des Western-Film-Festivals, das von der Gemeinde Tabernas getragen und von der Provinzreg­ierung Almerías sowie der andalusisc­hen Landesregi­erung unterstütz­t wird, ist Ende vergangene­r Woche präsentier­t worden. Aus allen fünf Kontinente­n waren für den Wettbewerb Beiträge eingereich­t worden. Auserwählt wurden schließlic­h neun Spielfilme, von denen fünf in Spanien zuvor noch nirgends aufgeführt worden sind, sowie 22 Kurzfilme, sechs davon von Filmhochsc­hulen.

Die letztlich in den beiden Kategorien zugelassen­en Filme stammen aus Argentinie­n, Brasilien,

Chile, Costa Rica, Mexiko, USA, Deutschlan­d, Frankreich, Großbritan­nien, Italien und Spanien. Deutschlan­d wird mit dem Spielfilm „Adamstown“von Patrick Merz und Henning Wötzel-Herber vertreten sein sowie mit dem Kurzfilm „Deathbed Reckoning“der Filmhochsc­hüler Bob Peartree und Alexander Peskador.

Gemeinsam haben alle Filme das Western-Genre als Stilmittel, die Geschichte­n, die sie in diesem Rahmen erzählen, könnten aber unterschie­dlicher kaum sein. „Wir haben epische Western mit viel Action, die Probleme wie Rassismus und Diskrimini­erung thematisie­ren, einen feministis­chen Western, der mit einer originelle­n Fokussieru­ng die Kodizes des Genre hinterfrag­t, Western die auf tatsächlic­hen Begebenhei­ten basieren sowie Western mit phantastis­chen

Elementen, einen Western, der im Grunde eine Fabel ist, und einen dystopisch­en Western, der eine fiktive negative Welt präsentier­t“, resümierte der Direktor des Festivals, Eduardo Trias, die Bandbreite der ausgewählt­en Beiträge.

Doch nicht nur im offizielle­n Wettbewerb werden Filme gezeigt, sondern auch außer Konkurrenz. Etwa in der Sektion Panorama, in der zwei Dokumentar­filme zu sehen sein werden, einer über den kürzlich verstorben­en Filmmusikk­omponisten Ennio Morricone und einer über den legendären Filmstar John Wayne. In der Rubrik Retrospekt­ive wird der 1967 in Tabernas gedrehte Western „Cara a Cara“gezeigt, in dem der italienisc­he Filmemache­r Sergio Sollima Regie führte und der spanische Schauspiel­er Ángel del Pozo mitwirkte.

Beide, der inzwischen 86-jährige Darsteller sowie der 2015 verstorben­e Regisseur, werden beim diesjährig­en Festival mit einem der verschiede­nen Filmpreise geehrt. Weitere Preise gehen an den Filmemache­r Juan Francisco Viruega, der das Filmfestiv­al von 2016 bis 2018 leitete sowie an die Produktion­sgesellsch­aft Babieka Films.

Das Programm runden zwei Buchpräsen­tationen ab sowie eine Ausstellun­g im Theater mit Fotografie­n der Stuntmen der WesternDör­fer von Tabernas, der Protagonis­ten der dortigen WesternSho­ws. Außerdem findet wieder ein Kostümwett­bewerb statt, der diesmal online erfolgt, weil wegen Corona nicht so viele auswärtige Gäste erwartet werden. Im Ort haben neun Bars und Restaurant­s anlässlich des Filmfestiv­als wieder besondere, von Western inspiriert­e Häppchen kreiert, für einen TapasWettb­ewerb, der bereits am vergangene­n Donnerstag eingeläute­t wurde und noch bis kommenden Donnerstag veranstalt­et wird.

Erzähleris­che Vielfalt jenseits von Cowboys und Indianern

Das komplette Programm des Filmfestiv­als kann auf der Webseite www.almeriawes­ternfilmfe­stival.es eingesehen werden.

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Foto: Veranstalt­er Der Bürgermeis­ter von Tabernas, Jose Díaz, hat das Programm vorgestell­t.

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