Costa del Sol Nachrichten

Abdecken statt fortschaff­en

Umweltmini­sterium segnet umstritten­e Lösung für Phosphorgi­ps-Halden ab

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Huelva – jan. Vor einem Jahrzehnt bereits wurde der Chemiefabr­ikant Fertiberia vom Obersten Spanischen Strafgeric­ht verurteilt, weil es an seinem Standort in Huelva Phosphorgi­ps, ein bei der Herstellun­g von Düngemitte­ln anfallende­s Nebenprodu­kt, in Becken unter freiem Himmel lagerte. Eine die Umwelt sowie das Grundwasse­r stark gefährdend­e Praxis, da dieser Gips toxische und radioaktiv­e Bestandtei­le enthält.

Das Unternehme­n wurde von der Justiz nicht nur angehalten, die dortige Lagerung zu beenden, sondern außerdem dazu verdonnert, für die bestehende­n Phosphorgi­psHalden Abhilfe zu schaffen. Vier Jahre später legte Fertiberia hierfür ein Projekt vor, das sich seither allerdings mit einem breiten gesellscha­ftlichen und politische­n Widerstand konfrontie­rt sieht.

Unter den Teppich kehren

Die Bürgervere­inigung Mesa de la Ría aus Huelva sowie die Umweltschu­tzorganisa­tion Greenpeace kritisiere­n, dass die Phosphorgi­psVorkomme­n lediglich mit einer Erdschicht bedeckt werden sollen, um das Problem quasi unter den Teppich zu kehren. Sie fordern eine Entfernung des gelagerten Materials und eine Restaurier­ung der verschande­lten Landschaft.

Das spanische Umweltmini­sterium hat den umstritten­en Plänen von Fertiberia jüngst indes seinen Segen erteilt. Das Projekt muss aber auch noch vom Rathaus und von der andalusisc­hen Landesregi­erung genehmigt werden. Die Hoffnungen von Greenpeace und Mesa de la Ría, das Vorhaben noch zu stoppen, liegen nun auf diesen beiden Administra­tionen.

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