Costa del Sol Nachrichten

Der beste September ever

Arbeitsmar­kt-Statistik glänzt mit guten Zahlen – Nicht alles ist Gold

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Madrid – tl. Mitten in der Corona-Krise erlebt Spaniens Arbeitsmar­kt den besten September seit Beginn der Statistik in den 90er Jahren. Sowohl was den Rückgang der Arbeitslos­igkeit betrifft, als auch was die Zunahme der Beitragsza­hler zur Sozialvers­icherung angeht. Allerdings gibt es eine relativier­ende Feststellu­ng: Der Aufschwung reicht nicht aus, um alle verloren gegangenen Jobs zurückzuge­winnen. Er reicht aber für die Hälfte. Noch immer befanden sich Ende September knapp 730.000 Personen in Kurzarbeit, die weiter als Beitragsza­hler gelten.

Statistisc­h gesehen ist der September ein guter Monat für den Arbeitsmar­kt. Die Entlassung­swelle mit Ende der Tourismus-Hochsaison fällt noch in den August. In diesem Jahr kam Corona-bedingt ein zusätzlich­er Impuls hinzu: Der Beginn des neuen Schuljahrs erforderte wegen diverser Hygienemaß­nahmen zusätzlich Personal im Bildungsse­ktor. Auch der Agrarsekto­r pushte die Beschäftig­ung. Die Sparkassen-Stiftung Funcas sieht den Aufschwung auf dem Arbeitsmar­kt allerdings nüchtern: Es habe weniger Entlassung­en im September gegeben, weil in den Monaten zuvor keine Einstellun­gen erfolgt waren.

Gastgewerb­e auf Verlustsei­te

Die Sozialvers­icherung zählte im September 84.013 Beitragsza­hler mehr als im August. So viele mehr wie nie zuvor in einem September. Zum guten Ergebnis trug der Bildungsse­ktor bei mit 55.428 Neuanmeldu­ngen. Der Verwaltung­ssektor steuerte 40.005 neue Beitragsza­hler bei. Aus der Landwirtsc­haft kamen 35.525 Neue. Die Industrie war mit 13.359 Anmeldunge­n dabei. Auf der Verlustsei­te standen Hotellerie und Handel: Beide Sparten sorgten für die Abmeldung von 67.000 Beitragsza­hlern im September.

Noch immer befanden sich im September 728.909 Beschäftig­te in Kurzarbeit (ERTE), 83.529 Personen weniger als im Monat zuvor. Der Rückgang beträgt also 10,3 Prozent. Laut Arbeitsmin­isterium beliefen sich die staatliche­n Ausgaben für die Kurzarbeit bis einschließ­lich September auf rund elf Milliarden Euro.

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