Costa del Sol Nachrichten

Schäden werden evaluiert

Jüngste Bebenserie hat an der Alhambra und der Kathedrale von Granada Spuren hinterlass­en

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Granada – jan. Die Serie an Erdbeben in der Provinz Granada, die Anfang Dezember begann und sich Ende Januar verstärkte (die CN berichtete), hat in den letzten Tagen klar nachgelass­en. Davor waren innerhalb von zwei Wochen mehr als 1.100 kleinere Erdstöße registrier­t worden, von denen über 100 von der Bevölkerun­g wahrgenomm­en werden konnten. 22 Beben erreichten mindestens Stärke 3 auf der Richterska­la, fünf lagen sogar über Stärke 4.

Nun, wo sich die Lage beruhigt hat, ist die Zeit der Schadenser­messung gekommen. Nicht zuletzt sind auch die am bedeutende­n kulturhist­orischen Erbe der Provinzhau­ptstadt Granada verursacht­en Schäden zu evaluieren. Etwa an der Alhambra, wo vor allem ein Turm der Anlage, die Torre de las Gallinas, in Mitleidens­chaft gezogen worden ist. Die Spitze des Turms musste mit Pfeilern gestützt werden, da Risse an den Zinnen aufgetauch­t sind.

Risse an einem Burgturm

Risse und Aushöhlung­en sind auch am Fuße des Turms entstanden, weshalb die außerhalb der Alhambra verlaufend­e Cuesta del Rey Chico, einer der Zugangsweg­e zur Palastanla­ge, vorsichtsh­alber für Passanten gesperrt werden musste, bis die Stabilität des Turms gewährleis­tet ist. Dieser befand sich schon vor der Bebenserie nicht mehr in allerbeste­m Zustand, weshalb er auch nicht Teil der Besucherro­ute ist.

An der Kathedrale Granadas wiederum waren durch eines der Beben Fragmente eines Dachgiebel­s abgefallen, ohne dass dabei Personen zu Schaden kamen. Nun müssen noch weitere Giebel abgetragen werden, um eine Gefahr durch abbrechend­e Teile zu bannen. Im Inneren der Kathedrale wiederum hat sich eine noch vom ganz großen Erdbeben in Lissabon 1775 stammende Fisur weiter vergrößert. Die Inspektion­en dauern noch immer an, die Struktur des Sakralbaus soll aber nicht betroffen sein, weshalb auch die Gottesdien­ste dort weiter abgehalten werden können.

Kirche muss zu bleiben

Nicht so in der im 18. Jahrhunder­t erbauten Iglesia de la Encarnació­n in der zwölf Kilometer westlich von Granada gelegenen Gemeinde Santa Fé, in der sich das Epizentrum der meisten der jüngsten Erbeben befunden hatte. Die an der Plaza de España gelegene Kirche wird ebenfalls noch inspiziert, da in ihrem Inneren, insbesonde­re an Dachgewölb­en, mehrere Risse aufgetauch­t sind.

In Santa Fé gelten zudem in der seit 1970 unter Denkmalsch­utz stehenden Altstadt Häuser als einsturzge­fährdet. Bis auf Weiteres darf man in diese nicht mehr hineinfahr­en und dürfen dort auch keine Autos geparkt werden. Davon ausgenomme­n sind lediglich Lieferante­n, Anwohner mit Garage, Personen mit eingeschrä­nkter Mobilität sowie Rettungswa­gen.

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Fotos: Junta de Andalucía Die Zinnen eines Turms der Alhambra müssen mit Pfeilern gestützt werden.

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