Reals Abwehrchef Ramos fällt aus
Sechs Wochen Verletzungspause – Madrid muss in Champions League auf Spielführer verzichten
Madrid/Barcelona – dpa/ sk. Die nächste Hiobsbotschaft für Trainer Zinedine Zidane vom Fußball-Meister Real Madrid: Kapitän und Abwehrchef Sergio Ramos musste am Samstag am Innenmeniskus des linken Knies operiert werden. Der Eingriff soll angeblich erfolgreich verlaufen sein, doch das Zugpferd der Madrilenen fällt wochenlang aus.
Der 34 Jahre alte Ramos, dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft, hatte sich die Verletzung am 14. Januar bei der 1:2-Niederlage gegen Athletic Bilbao im Halbfinale des spanischen Supercups zugezogen und anschließend drei Spiele verpasst. Der Club hatte aber gehofft, dass man eine Operation würde vermeiden können. Ramos hatte zuletzt am Donnerstag sogar mit der Mannschaft trainiert.
Wie die Madrider Sportzeitung „Marca“und andere Medien schätzten, wird Ramos rund sechs bis acht Wochen pausieren müssen. Damit würde er unter anderem die beiden Achtelfinalspiele der Champions League gegen Atalanta Bergamo verpassen.
Ohne Ramos flogen die Madrilenen gegen den Drittligisten CD Alcoyano (1:2) schon in der dritten Runde aus dem spanischen Pokal raus. In der Liga gab es einen 4:1Sieg bei Deportivo Alavés, aber auch eine 1:2-Heimpleite gegen UD Levante. Real wurde in der
Primera División von Erzrivale FC Barcelona überholt. Der Rückstand auf Tabellenführer Atlético Madrid, der ein Spiel weniger hat, betrug zwischenzeitlich zehn Punkte.
Die Stellung von Ramos in Madrid lässt sich nicht nur mit der von Messi in Barcelona vergleichen. Beide sind die Leitfiguren zweier Elite-Mannschaften, deren Stern im Sinken ist. Weder Barcelona noch Real Madrid können die Leistungen abrufen, die sie vor drei, vier Jahren demonstriert haben. Dazu fehlen ihnen auch die Spieler. Ein Messi kann sich auch in Barcelona erst so richtig entfalten, wenn ihm ein Iniesta und Xavi zuspielen kann, ebenso wie ein Ramos vorne Ronaldo braucht, den es nicht mehr gibt. Nun bestimmen andere Mannschaften die Liga, derzeit Atlético Madrid, davor war es Real Sociedad. Die beiden vielleicht letzten großen Fußballstars in Spanien, Ramos und Messi, stehen beide mit einem Fuß in Paris Saint Germain. Und neue Ausnahmespieler scheint es in den spanischen Kadern nicht zu geben. Für den spanischen Fußball muss das nicht schlecht sein.
Sergio Ramos und Lionel Messi – zwei Superstars, deren Sterne sinken