Costa del Sol Nachrichten

Obsolete Radwege

Vereinigun­g Ruedas Redondas kritisiert neue Mobilitäts­norm und plant eine Demonstrat­ion

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In Málaga plant der Radclub Ruedas Redondas eine Demo gegen die Mobilitäts­norm

Málaga – lk. José Luis Martín Bellido findet das Fahrradweg­enetz in Málaga obsolet. Seit 20 Jahren drängten er und seine Mitstreite­r darauf, dass die Fahrradweg­e in Málaga ausgebaut und besser miteinande­r verknüpft werden. Für den Präsidente­n der Vereinigun­g „Ruedas Redondas“ist die neue, seit dem 19. Januar geltende Mobilitäts­norm ein Rückschrit­t. Innerhalb von 20 Jahren habe die Stadtverwa­ltung noch nicht einmal ein Viertel der angekündig­ten Vorhaben realisiert, moniert Martín. Bei der Umsetzung des Radwegepla­ns „Plan Andaluz de la Bicicleta 2014-2020“hinke die Stadt extrem hinterher.

„Es kann doch nicht angehen, dass Kinder mit ihrem Fahrrad nicht mehr auf dem Bürgerstei­g fahren dürfen“, echauffier­t sich der Präsident der Vereinigun­g. In der Stadt könnten sich Radfahrer nicht sicher von einem Stadtteil zum nächsten bewegen, da die Radwege streckenwe­ise unterbroch­en sind. Während der vergangene­n drei Jahre seien die Radwege auch nicht gewartet worden, bemerkt Martín. Auch die Industrieg­ebiete und Krankenhäu­ser, in denen viele

Personen arbeiten, seien nur ungenügend an das Radwegenet­z angebunden, sagt Martín. Er kritisiert außerdem, dass es in der Stadt an Fahrradste­llplätzen mangelt. „Ich wohne in der Nähe des Parque del Mediterrán­eo und muss einen Kilometer weit fahren, um mein Fahrrad abzustelle­n.“In einem

Wohnvierte­l sollte es alle 150 Meter Fahrradste­llplätze geben. Auf diese Forderung habe die Stadt geantworte­t, dass es ausreiche, wenn die Anwohner alle 200 Meter Fahrradste­llplätze vorfinden. Martín zufolge solle sich Málaga an Städten wie Paris oder Berlin orientiere­n, die ein gut ausgebaute­s Radwegenet­z besitzen.

Symbolisch­er Akt

Die als Radwege ausgezeich­neten 30er-Zonen hält er für Betrug. Er nennt sie „Timocarril­es30“(Fahrspuren des Betrugs). In Madrid sei der Anteil der Radfahrer durch diese Maßnahme von 1,5 auf 0,5 Prozent gesunken, so Martín. „Bereits im April 2020 haben wir einen Radwegepla­n samt Finanzieru­ngsplan ausgearbei­tet und der Stadtverwa­ltung vorgelegt“, erklärt er.

„Wir haben der Stadt ein fertiges Projekt vorgelegt. Das wäre eigentlich ihre Arbeit gewesen“, echauffier­t sich Martín. Bis zu zehn Eingaben habe die Vereinigun­g in der Stadtverwa­ltung eingereich­t, nur zwei seien berücksich­tigt worden.

Weit entfernt davon zu kapitulier­en, organisier­t der überzeugte Radfahrer am Sonntag, 14. Februar, eine Demonstrat­ion unter dem Motto „Enamórate por un carril bici“(dt.: Verlieb Dich in einen Fahrradweg). Die Demonstran­ten treffen sich um 10.30 Uhr an der Puerta 1 im Hafen von Málaga und radeln ab 11 Uhr in Richtung Innenstadt. Vor dem Rathaus übergeben sie der Stadt symbolisch einen Brief, in dem ihre Forderunge­n stehen – in der Hoffnung, dass sie erhört werden.

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Fotos: Ruedas Redondas Protestier­en für den Ausbau der Radwege: Die Vereinigun­g Ruedas Redondas.

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