Hunde als Helfer
Für Menschen mit Hörschädigungen und Gehörlose trainiert der Verein Áskal Signalhunde
Blindenhunde sind weithin bekannt, Signalhunde für Menschen mit Hörschädigungen und Gehörlose dagegen kaum. In der Provinz Málaga bildet die Deutsche Jasmin Glanert vom Verein Áskal Hunde entsprechend aus.
Málaga – lk. Blindenhunde mit speziellem Gestell und schwarzgelber Blindenbinde sind weithin bekannt – Signalhunde für Hörgeschädigte wohl eher weniger. Seit 2007 bildet der in Barcelona gegründete Verein Áskal diese Hunde für Menschen mit Hörschädigungen oder Gehörlose aus. Jasmin Glanert ist eine der Ausbilderinnen für Signalhunde. Bereits seit zehn Jahren lebt die Deutsche in Spanien. Zunächst studierte sie Tourismus in Barcelona. Vor drei Jahren erfüllte sie sich ihren Traum, kündigte ihren Job und machte eine Ausbildung zur Hundetrainerin. Áskal bildet die Signalhunde per Team-Training aus, so Glanert, das heißt, dass der Besitzer den Hund zusammen mit dem Trainer ausbildet.
Glanert zufolge haben Studien in England und Holland ergeben, dass diese Art von Training effektiver ist, da der Besitzer in die Ausbildung eingebunden ist und so lernt, dass es wichtig ist, den Hund immer wieder zu belohnen. Dieses Training unterscheidet sich von der gekoppelten Ausbildung, wie sie in der Regel Blindenhunde genießen. Dabei bildet der Trainer den Vierbeiner aus, um danach Schritt für Schritt den Besitzer mit den Mechanismen vertraut zu machen.
In Katalonien, Madrid, Murcia und Jaén gibt es heute Ausbilder für Signalhunde. Glanert deckt die gesamte Provinz Málaga ab. „Auch adoptierte Hunde eignen sich als Signalhunde“, sagt die Assistenzhundetrainern. „Sie sollen auf Geräusche wie Türklingeln, Telefonläuten und Weckerklingeln reagieren.“Ein Signalhund zeigt auch an, wenn sein Besitzer mit Namen angesprochen wird. Im Straßenverkehr weist er auf ein Martinshorn oder Autohupen hin und meldet von hinten nähernde
Fahrzeuge. Als Kommandos für Signalhunde werden nicht die üblichen Hörzeichen wie Sitz, Platz, Hier verwendet. Stattdessen werden Sichtzeichen wie beispielsweise Handhaltung und Kopfbewegung sowie besondere Hörzeichen eingesetzt. „Wir arbeiten stets mit der positiven Bestätigung“, erklärt Glanert. „Es gibt keine Bestrafungen im Training, sondern wir belohnen die Initiative der Hunde.“
Bellen ist verpönt
Die Hörzeichen sind meistens in einer anderen Sprache oder haben eigene Bezeichnungen, damit nur der Besitzer dem Hund die Kommandos geben kann und kein fremder Mensch sie nutzt. Dabei ist Bellen verpönt. Kleine Hunde markieren, in dem sie ihr Herrchen mit der Pfote anstupsen, große und mittelgroße Vierbeiner stoßen mit der Schnauze gegen das Bein. Hunde mit Eigeninitiative, die weder ängstlich oder aggressiv sind, noch auf andere Hunde losgehen, eignen sich Glanert zufolge besonders gut.
Um den Hund für Geräusche zu sensibilisieren, verwendet die Hundetrainerin unter anderem Eieruhren. Bei der Trainingseinheit Boomerang läuft der Hund zwischen zwei Personen hin und her. Er soll lernen, zwischen Person und Geräuschquelle zu pendeln. Der Gehörsinn wird auch dafür geschärft, dass die Hunde markieren, wenn ihrem Herrchen etwas herunterfällt. Falls der Hund den Besitzer anstupst und ihm nicht klar ist, woher das Geräusch kommt, so kann er mit der flachen Hand nach unten einen Kreis beschreiben und so in der Gebärdensprache das Fragewort „Wo?“formulieren. Sollte sich der Hund auf den Boden legen, weiß das Herrchen, dass das Signal vom Rauchmelder oder der Alarmanlage kommt.
Jasmin Glanert
627 038 401 E-Mail: malaga@askal.es www.jaswecan.com www.askal.es