Kein Anspruch auf Entschädigung
Bauträger des Hotels am Strand Algarrobico hatte vom Staat 70 Millionen Euro gefordert
Carboneras – jan. Das Unternehmen, das an der Bucht Algarrobico bei Carboneras ein von der Justiz für illegal erklärtes Hotel errichtet hatte, hat keinen Anspruch auf eine Entschädigung seitens der staatlichen Administrationen. Das hat das Oberste Spanische Strafgericht in der vergangenen Woche entschieden. Die Firma Azata del Sol hatte vom Rathaus, der andalusischen Landesregierung sowie der spanischen Zentralregierung 70 Millionen Euro eingeklagt.
Der Bau des Kolosses mit 411 Zimmern auf 21 Etagen war im Jahr 2005 auf richterliche Anordnung gestoppt worden, als er bereits zu 94 Prozent fertiggestellt worden war. Begründet wurde dies mit der zu geringen Entfernung zum Strandufer, was ein Verstoß gegen das Küstenschutzgesetz darstellte. Von den zuständigen Verwaltungsbehörden hatte der Bauträger jedoch alle erforderlichen Genehmigungen erhalten.
Rückt der Abriss näher?
Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Ecologistas en Acción, die damals jahrelang mit Demos und Klagen gegen den Bau gekämpft hatten, haben das Urteil begrüßt. Sie hoffen, dass der ebenfalls von der Justiz vor Jahren bereits angeordnete Abriss des Hotels nun endlich vollzogen wird. Zumal die staatlichen Instanzen nicht mehr die „Ausrede“vorschieben könnten, finanzielle Ansprüche zu befürchten.
Prozess gegen Aktivisten
Greenpeace wird sich indes auch noch vor Gericht verantworten müssen, wegen einer 2014 durchgeführten Aktion, bei der die Umweltschützer das weiß gestrichene Hotel mit dem schwarzen Schriftzug „Hotel ilegal“übermalten. Wegen Sachbeschädigung und Gehorsamsverweigerung drohen mehreren Aktivisten bis zu einem Jahr Haft.