Ausgestreckte Hände
Programm „Intemperie“des Roten Kreuz hilft Obdachlosen in Marbella und San Pedro Alcántara
Marbella – lk. Häusliche Quarantäne – für die rund 70 Personen, die in Marbella und San Pedro Alcántara auf der Straße leben, muss dieses Wort wie blanker Hohn klingen. Wer nicht mit Scheuklappen durchs Leben rennt, sieht die „Sin Techos“gelegentlich mit riesigen Einkaufstaschen, die sie hinter sich her schleifen, oder mit Einkaufswagen, in denen Schlafsack, Kleidung und Lebensmittel stecken, oder bettelnd auf einem Karton vor dem Supermarkt kauernd. In Marbella kümmern sich elf Mitarbeiter und 25 Freiwillige des Roten Kreuz um Obdachlose. Das von der Stadtverwaltung ins Leben gerufene Programm „Intemperie“(dt.: unter freiem Himmel) ist mit 443.700 Euro dotiert.
Mitarbeiter versorgen die Obdachlosen mit Decken, Zelten und einer warmen Mahlzeit. Wer will, kann auch in einem Zimmer in einem der Hostals der beiden Orte übernachten. Auch in der Jugendherberge Interjoven stehen 20 Zimmer zur Verfügung.
Die Stadt arbeitet mit den Zentren für soziale Integration von Marbella und San Pedro Alcántara zusammen. „Während des Lockdowns des vergangenen Jahres ist die Zahl der Klienten auf etwa 120 angestiegen“, berichtet Jacobo Wahnich, Psychologe und Verantwortlicher der beiden Zentren.
Dort stehen ihnen Duschen, Toiletten und Waschmaschinen zur Verfügung. Außerdem bekommen sie eine Mahlzeit. Laut Wahnich sind 60 Prozent der Obdachlosen Spanier, 40 Prozent sind
Ausländer aus der EU und dem außereuropäischen Ausland. „Wir werden weiterhin in unserem Haushaltsbudget einen Posten für vulnerable Personen vorsehen und diesen auch dementsprechend erhöhen“, sagte Marbellas Bürgermeisterin Ángeles Muñoz.
„Wir möchten den Personen, die auf der Straße leben, dabei helfen, ihre Grundbedürfnisse abzudecken und ihnen die Möglichkeit geben, wieder Fuß in der Gesellschaft zu fassen“, erklärt Wahnich. „Je nachdem, was die Personen brauchen, stimmen wir unser Programm auf ihre Bedürfnissen ab.“
„Wir stimmen unser Programm auf die Bedürfnisse der Obdachlosen ab“