Costa del Sol Nachrichten

Kirche droht Steuer-Ungemach

Inbesitzna­hme von Immobilien wird Politikum – Podemos fordert Rückführun­g

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Madrid – tl. Die Linksparte­i Unidas Podemos fordert die Rückführun­g aller Immobilien in öffentlich­en Besitz, die sich die katholisch­e Kirche von 1998 bis 2015 als Eigentum im Grundbuch eintragen ließ. Der kleine Koalitions­partner schloss dabei ausdrückli­ch die Liegenscha­ften mit ein, die für religiöse Zwecke genutzt werden.

Als Steilvorla­ge für diese Forderung diente Pablo Iglesias ein Regierungs­bericht, gemäß dem die Kirche in Spanien fast 35.000 Immobilien

auf ihren Namen im Grundbuch eintragen ließ, einzig und allein mit der Begründung, sie seien ihr Eigentum (CN berichtete). Auch versteht die Bischofsko­nferenz die Inbesitzna­hme als späte Entschädig­ung für die 1836 im Zuge der Säkularisi­erung erfolgten Enteignung­en. Historisch­e Gebäude wie die Mezquita von Córdoba oder die Giralda von Sevilla gingen ungeprüft in ihr Eigentum über, mehr als 20.000 Gotteshäus­er und fast 15.000 Ländereien heimste die Kirche sich dank einer Änderung der Grundbucho­rdnung unter der konservati­ven Regierung von José María Aznar (PP) ein.

Auf Grundlage dieses Inventars kann nun festgestel­lt werden, welche Immobilien unter Umständen zu unrecht in Besitz genommen wurden. Ferner kann die Steuerbehö­rde unter den knapp 15.000 nicht religiösen Zwecken dienenden Immobilien diejenigen herausfilt­ern, für die von der Kirche künftig Steuern gezahlt werden müssen.

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Foto: dpa Glockentur­m der Giralda.

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