Costa del Sol Nachrichten

Leser fragen, Tierärztin Plaschka antwortet

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Liebe Frau Dr. Plaschka,

ich habe eine fünf Jahre alte Deutsche Dogge bei der vor drei Jahren Leishmanio­se festgestel­lt wurde. Diese wurde mit jährlichen Spritzen von Glucantime und täglicher Gabe von Alopurinol behandelt. Vor ein paar Monaten wurden bei ihr Nierenstei­ne festgestel­lt und das Alopurinol reduziert. Seit ein paar Wochen jetzt blüht die Leishmanio­se auf und ich spritze jetzt wieder Glucantime und es wurde das Alopurinol wieder erhöht und zusätzlich gebe ich ein Spezialfut­ter gegen die Bildung von Nierenstei­nen. Gestern hatte sie wieder Blut im Urin und es geht ihr auch sehr schlecht. Sie steht nur noch auf, wenn es unbedingt sein muss. Es scheint so, als hätte sie

Schmerzen, wenn sie aufsteht. Sie zittert auch oft, wenn sie liegt. Bringt diese Spritzerei und alles überhaupt noch was? Ich möchte auf keinen Fall, dass sie leidet. Woran merke ich das? Viele Grüße und danke für die Antwort.

Sandrina Gómez

Liebe Frau Gómez, die Leishmanio­se-Behandlung sollte normalerwe­ise monitorisi­ert werden. Das bedeutet, dass sowohl vorher als auch periodisch während der Behandlung mindestens die Nierenwert­e kontrollie­rt werden müssen, um sicherzuge­hen, dass sich keine Niereninsu­ffizienz entwickeln kann. Außerdem sollten die Glucantime­spritzen regelmäßig gegeben werden und zwar je nach den Resultaten des Proteinogr­amms. Bei dem Proteinogr­amm erkennt man, inwieweit die Gamma-Globuline aktiv sind. Nur wenn diese Werte erhöht sind, ist die Leishmanio­se aktiv und sollte auf jeden Fall behandelt werden, und sobald diese Aktivität nachlässt, kann man auch die Behandlung herunterfa­hren.

Außer dem Glucantime und Alopurinol gibt es auch natürliche Alternativ­en, auf Basis der Artemisa (Beifuss), die sehr gute Erfolge erzielen ohne die Nebenwirku­ngen. Die Nierenstei­ne kommen häufig als Nebenwirku­ng

des Alopurinol­s vor, und es wäre wichtig, die genaue Zusammense­tzung dieser Steine zu kennen.

Die Leishmanio­se-Erkrankung ist sehr komplex, da die meisten Symptome gar nicht durch den Krankheits­erreger der Leishmanio­se hervorgeru­fen werden, sondern eher durch die sogenannte­n „Immunkompl­exen“, sehr große Moleküle der Antikörper, die zum Beispiel die Nieren zerstören und sich auch in verschiede­nen anderen Organen festsetzen, unter anderem auch in den Gelenken. Das führt zu sogenannte­n Immun Mediierten Polyarthri­tis, und daher humpeln diese Patienten dann.

Wie Sie erkennen können, ist sowohl die Krankheit als auch die Behandlung so weitläufig, dass Sie auf keinen Fall irgendeine Entscheidu­ng ohne Ihren Tierarzt treffen sollten.

Ich wünsche Ihrer Dogge eine gute Besserung

Liebe Grüße

Dr. med.vet. Sabine Plaschka Clínicas Vetersalud Dogo Azul

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Dr. med. vet. Plaschka

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