Steine der Erinnerung
Kulturelle Vereinigung Abindarráez installiert Stolpersteine in Cártama
Málaga – lk. Es sind Steine, die Erinnerungen wachrufen sollen. Sie liegen unbequem im Weg, regen an, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. In deutschen Städten sind die Stolpersteine längst ein fester Bestandteil, um an den Holocaust zu erinnern. Nun hat die Kulturvereinigung Abindarraéz auch in Cártama dafür gesorgt, dass die vom Künstler Gunter Demnig kreierten Steine den Passanten innehalten lassen und zum Nachdenken anregen.
In den auf Bürgersteigen angebrachten Zementklötzchen ist ein Metallschild eingelassen, auf dem die Daten der Personen stehen, denen der Stolperstein gewidmet ist. Jeder Stolperstein ist handgefertigt. Der Künstler oder einer seiner Mitarbeiter werden die Steine voraussichtlich noch in diesem Monat befestigen.
Die Stadtverwaltung von Cártama hatte diese Aktion vor einigen Monaten genehmigt. Cártama ist der erste Ort in Andalusien, in dem diese kleinen Hürden zu finden sein werden. In Cártama weisen historische Dokumente darauf hin, dass von hier aus Francisco Gómez Cañete (1912 bis 1941), Juan Gómez Mancilla (1918 bis 1942) und Manuel Carvajal Vázquez (1910 bis 1941) deportiert wurden. Alle wurden in Cártama geboren und starben als Gefangene im Konzentrationslager von Mauthausen. 2015 wurden die ersten fünf Stolpersteine Spaniens in Navas (Barcelona) installiert. Heute gibt es über 75.000 Stolpersteine in über 20 Ländern.