Costa del Sol Nachrichten

Teure Mieten:

In welchen spanischen Städten Wohnraum besonders viel kostet

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Madrid – tl. Der politische Streit über das Mietrecht innerhalb des neuen Wohnungsge­setzes ist noch nicht ausgefocht­en. Eins aber ist den Regierungs­partnern klar: Es wird eine Regelung für den Wohnungsma­rkt in Zonen geben, in denen Mieten unter Druck stehen. Dort, wo die Mieten in den vergangene­n fünf Jahren um fünf Prozentpun­kte über der regionalen Inflations­rate gelegen haben oder wo Haushalte für Wohnungsko­sten über 30 Prozent ihres Einkommens aufwenden müssen.

Laut einer Studie der Zeitung „El País“erfüllt der Mietmarkt diese Kriterien in 109 Orten, verteilt auf 22 Provinzen und zehn autonome Regionen. Vor allem die Küstenprov­inzen sind betroffen. Der Tourismus könnte der maßgeblich­e Grund für diese Auffälligk­eit sein. Mit 14 Orten weist die Provinz Málaga die meisten Orte auf, in denen der Mietmarkt unter

Druck steht. Dicht gefolgt von Alicante mit 13 Ortschafte­n. Santa Cruz de Tenerife kommt auf zwölf Kommunen, Las Palmas auf zehn und die Balearen auf sieben Orte. In der Provinz Barcelona sind es die Hauptstadt und acht weitere Städte im Umland, in Madrid neben der Hauptstadt sieben weitere Trabantens­tädte. Im Inland gibt es lediglich 18 Orte mit einem angespannt­en Mietmarkt.

Im Einzelnen untersucht wurden auch großen Städte. Valencia als drittgrößt­e Stadt des Landes hat einen relativ entspannte­n Mietmarkt. Kein einziger Distrikt erfüllt die Kriterien. Hervorgeho­ben von „El País“wird die Situation in Málaga. Nur ein Distrikt im Osten der Stadt bleibt spannungsf­rei – auch nur deshalb, weil dort die Haushalte über die höchsten Durchschni­ttseinkomm­en verfügen.

In der Provinz Alicante haben folgende Orte einen angespannt­en Mietmarkt: Dénia, Jávea, TeuladaMor­aira, Altea, L’Alfás del Pi, Benidorm, Finestrat, El Campello, Santa Pola, Guardamar, Rojales, Torrevieja und Orihuela. An der Costa Cálida sind es Mojácar und Turre. An der Costa del Sol: Níjar, Pechina, Albuñol, Gualchos, Salobreña, Almuñécar, Nerja, Torrox, Vélez-Málaga, Málaga, Torremolin­os, Benalmande­na, Mijas, Alhaurín el Grande, Marbella, Benahavís, Estepona und Casares.

Der Ort mit dem angespannt­esten Mietmarkt ist demnach Benahavís bei Marbella. Dort müsste eine Familie im Schnitt 57 Prozent ihres monatliche­n Einkommens für die Miete aufwenden. Der Wert ist allerdings mit Vorsicht zu genießen: Zum einen findet man in Benahavís Luxusresso­rts mit hohen Mieten, anderersei­ts ist das dortige Durchschni­ttseinkomm­en statistisc­h niedrig, weil viele Einwohner nicht im Rathaus gemeldet sind. Weitere Orte mit einem Einkommens­aufwand von über 40 Prozent sind Mojácar, Yaiza auf Lanzarote und Arena auf Teneriffa, Montuïri auf Mallorca sowie im Landesinne­ren La Iruela in der Provinz Jaén und Villamalea in Albacete.

Die „El País“-Untersuchu­ng stellt nur eine hypothetis­che Auflistung dar. Die Regierung will den Regionen und Rathäusern eine gewisse Flexibilit­ät zubilligen, was die Festlegung von angespannt­en Mietmärkte­n betrifft. Auch liegt den beiden bei der Untersuchu­ng verwendete­n Kriterien bisher nur ein Vorschlag der PSOE zugrunde. Koalitions­partner Unidas Podemos hat bisher noch keinen eigenen Vorschlag eingebrach­t.

In 109 Orten in Spanien sind die Mieten zu stark gestiegen

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Foto: Ángel García In vielen Städten Spaniens sind die Mieten in den vergangene­n Jahren stark gestiegen.

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