Küstenstraße bald wieder offen
Arbeiten zur Absicherung poröser Felswand an der Carretera del Cañarete sollen bis Juni andauern
Roquetas – jan. Der Regierungspräfekt für die Provinz Almería, Manuel de la Fuente, hat jüngst die Arbeiten zur Absicherung einer Felswand an dem als Carretera del Cañarete bekannten Abschnitt der Nationalstraße N-340 zwischen dem Bezirk Aguadulce in Roquetas und der Provinzhaupstadt Almería inspiziert. Die direkt an der Küste verlaufende Straße ist seit Anfang September letzten Jahres für den Verkehr gesperrt, nachdem sich bei Kilometer 432 ein Felsabgang ereignet hatte. Seither ist die Autovía del Mediterráneo (A-7) die einzige Verbindung zwischen der Stadt Almería und den Gemeinden im Westen der Provinz, was die Staufrequenz und damit auch die Unfallgefahr auf der Schnellstraße entsprechend erhöht.
Schutzzaun wird verankert
Die Arbeiten zur Absicherung der bröckeligen Felswand waren im November 2020, zwei Monate nach dem massiven Steinschlag aufgenommen worden. Bis Juni sollen sie beendet sein, erklärte der Vertreter der Zentralregierung während der Ortsbegehung auf der Baustelle. Juni hatte auch schon der spanische Verkehrsminister José Luis Ábalos Mitte März während eines Besuchs in Almería als zeitlichen Horizont angegeben. Aktuell ist bereits die fünfte und letzte Phase der Arbeiten in Gange, bei welcher der neu angebrachte Schutzzaun befestigt wird. Und zwar mit Verankerungen, die bis zu zwölf Meter tief in den Felsen gebohrt werden und zudem mit Mörtel versehen werden, der sie im Felsen quasi festkleben soll.
Dass sich die Arbeiten so lange hinziehen und die Küstenstraße fast acht Monate nach ihrer Sperrung noch immer nicht wieder eröffnet werden könnte, rechtfertigte Manuel de la Fuente mit einigen erschwerenden Umständen. Allen voran jenem, dass die Arbeiten an der 180 Meter breiten Felswand zum Teil in bis zu über 70 Meter Höhe ausgeführt werden müssen, was nicht zuletzt auch durch klimatische Faktoren konditioniert wird, da sie etwa bei starkem Wind ausgesetzt werden müssen. Und das Sicherheitsnetz, das sich über eine mehr als 20.000 Quadratmeter große Fläche ausdehnt, weist ein Gewicht von mehreren Tonnen auf, was die Arbeiten ebenfalls stark verkompliziert.
Ausbau der Autovía?
In die vom Verkehrsministerium durchgeführten Arbeiten investiert die Zentralregierung 2,57 Millionen Euro. Sie dürften weitgehend sicherstellen, dass zumindest bei Kilometer 432 der Küstenstraße in nächster Zeit keine Felsstücke mehr abbröckeln und auf die Fahrbahn fallen. An anderen Abschnitten der Carretera del Cañarete, das lehren die Erfahrungen der letzten Jahre, kann es indes nicht ausgeschlossen werden. Weshalb das Rathaus in Roquetas die spanische Regierung auch dazu drängt, die Pläne zu einem dreispurigen Ausbau der Autovía del Mediterráneo zwischen Roquetas und Almería endlich umzusetzen – falls die Küstenstraße als einzige Alternative zur Schnellstraße wieder einmal ausfallen sollte.