Schuss Optimismus
Tourismusbranche zwischen Hoffen und Bangen für die Sommersaison
Madrid – tl. Nach 13 Monaten der Depression kehrt Optimismus in die Tourismusbranche zurück. So wird für den Sommer mit 18 Millionen ausländischen Urlaubern gerechnet. Getrübt wird die Stimmung von der britischen Regierung, die auch nach der Aufhebung des Reiserverbots am 19. Mai von Reisen nach Spanien abrät.
Um die europäischen Urlauber wetteifern auch Italien, Griechenland, Zypern oder Malta. Allerdings dürfte die zuletzt harte Konkurrenz von Türkei, Tunesien, Ägypten oder Marokko wegen der instabilen Infektionslage keine Herausforderung für Spanien bedeuten. Schätzungen gehen davon aus, dass in den Sommermonaten bis zu 190 Millionen Europäer Urlaub machen.
DAX 30
Die britische Regierung arbeitet an einer Art Ampelsystem für Reiseländer mit den Farben Rot, Gelb und Grün. Mindestanforderung für nicht vollständig gegen Covid-19 Geimpfte soll ein negativer PCRTest bei Ab- und Anreise sein. Das ist mit hohen Kosten verbunden. Für eine vierköpfige Familie könnten 800 Euro zusammenkommen. Was viele Briten von einem Auslandsurlaub abhalten könnte.
Daher konzentrieren sich die Bemühungen auf den deutschen Markt. Die Regionalregierung der Kanaren und Balearen verhandeln über Tourismus-Korridore. Allerdings ist auf den Balearen jüngst die Inzidenz über 50 pro 100.000 Einwohner gestiegen, was für Deutsche bei der Rückkehr aktuell Quarantäne bedeuten würde.
Das Nationale Statistikinstitut (INE) hat das Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs im Tourismus infolge der Corona-Pandemie dokumentiert. Zwischen April 2020 und März 2021 besuchten 9,5 Millionen Ausländer das Land. Das entspricht einem Rückgang von 88 Prozent. Ein ähnlich starker Einbruch ergab sich bei den Ausgaben. Zwischen April 2020 und März 2021 beliefen sich die Ausgaben laut INE auf 9,32 Milliarden Euro. In den zwölf Monaten davor waren es 88,31 Milliarden Euro, der Rückgang liegt bei 90 Prozent.
Balearen und Kanaren buhlen um Urlauber aus Deutschland
DOW JONES