Alte müssen jungen weichen
Tropenfruchtbauern der Axarquia reduzieren wegen der Dürre ihren Baumbestand
Málaga – jan. Angesichts eines fast leeren Stausees in La Viñuela, aus dem die östliche Costa del Sol versorgt wird – wie CN berichtete sind dessen Kapazitäten nur noch zu weniger als 13 Prozent ausgelastet – sind die Tropenfruchtbauern der Axarquía gezwungen zu reagieren. Ihre Früchte erreichen nicht mehr die gewohnte Größe und wachsen runzlig heran. Für Avocados gilt dies noch mehr als für Mangos, da sie noch mehr Wasser benötigen und eine Wasserknappheit noch weniger vertragen. Selbst auf jenen Plantagen, die über eigene Brunnen verfügen, leiden die Früchte unter einem hydrischen Stress. Die Salzkonzentration in dem Wasser, das die Landwirte aus diesen schöpfen, nimmt ob der Ausbeutung der Grundwasserreserven kontinuierlich zu.
Einige Tropenfruchtbauern haben vor diesem Hintergrund zu einer ganz radikalen Lösung gegriffen und auf ihren Plantagen alle Bäume gefällt. Um zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die Situation deutlich bessern und der chronische Wassermangel gelöst werden sollte, mit neu gepflanzten Bäumen wieder bei Null anzufangen. Andere Bauern haben es hingegen dabei belassen, ihre Obstbäume einem radikalen Baumschnitt zu unterziehen. Um vorübergehend
auszusetzen und die Produktion dann in ein zwei Jahren wieder ankurbeln zu können.
Auf wiederum anderen Plantagen, auf denen man sich einen kompletten Ernteausfall nicht leisten
kann, hat man in einer „natürlichen Selektion“eine alternative Notlösung gefunden. In diesem Fall haben die Landwirte die älteren Bäume gefällt, die in ihrem Ertrag nachzulassen beginnen, um sich auf die jüngeren Bäume zu konzentrieren, deren Ertrag noch im Zunehmen begriffen ist.
Die Obstbauern züchten zwar weiter, fahren aber ihre Produktion und damit auch ihren Ressourcenverbrauch
etwas herunter. Hoffnung, dass eine geringere Ernte im Gegenzug die Erzeugerpreise steigen lässt, um Umsatzeinbußen wettzumachen, hegen die Landwirte nicht. Der Bauernverband Asaja geht davon aus, dass Importe aus anderen Länden wie Chile, Peru, Israel oder Marokko auf dem europäischen Markt die Ausfälle aus der Axarquía kompensieren und die Preise stabil halten werden.
Konzentration auf ertragsreiche Bäume als weniger radikale Lösung