Nadel-Attacken im Nachtleben
Frauen in Spanien Opfer von Needle-Spiking-Angriffen in Clubs, bei Fiestas und Festivals
Valencia – sk. Es ist Hochsaison, bei Fiestas, Partys und Festivals machen junge Menschen die Nächte zu Tagen. Allerdings schlägt bei Frauen die Feierstimmung in Angst um. Auch in Spanien untersucht die Polizei die ersten Fälle von Nadel-Attacken, bei denen Frauen gepiekst werden.
Needle Spiking ist vermutlich während der Sanfermines-Fiestas aus England nach Pamplona übergeschwappt, die Angst geht auch in der Partyszene in Frankreich und Deutschland um. Der Polizei liegen etwa 60 Fälle in elf Regionen zur Untersuchung vor. Die Dunkelziffer könnte höher liegen, da nicht alle Frauen eine Nadelattacke – hierzulande Pinchazo genannt – anzeigen. Viele Gemeinden nehmen das Nachtleben unter die Lupe.
Drogen, Raub und sexuelle Übergriffe konnten bisher nicht mit dem Needle Spiking in Verbindung gebracht werden, obwohl die Parallelen zu den K.o-Tropfen und Gruppenvergewaltigungen für Angst unter den jungen Frauen sorgen. Das Needle Spiking gibt der Polizei nicht nur Rätsel über die Täter, sondern auch über deren Motive auf. Bisher konnte erst ein Mann in Barcelona gefasst werden, der damit in Verbindung gebracht wird.
Übelkeit und Schwindel
Angegriffene Frauen klagten meist über Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen, den Einstich bemerkten viele erst später. Drogen wurden bei ihnen bisher nicht festgestellt. Die Mengen müssen auch sehr klein gewesen sein. Polizisten gehen davon aus, dass 22 Sekunden benötigt würden, um K.oTropfen in der notwendigen Dosis einspritzen zu können. Das hätten die Opfer bemerkt.
„Das löst soziale Besorgnis aus, zumal die Möglichkeit von sexueller Gewalt gegen Frauen besteht, auch wenn das im Moment noch nicht bestätigt ist“, sagte Kataloniens Ministerin für Gleichberechtigung, Tània Verge. Die K.oTropfen mischt man in Getränke. Sie stehen mit mehreren sexuellen Übergriffen in Verbindung.