Von China an die Costa del Sol
Wintergeschäft ausbauen, Marke stärken – Lars Pursche ist neuer Direktor des Kempinski-Luxushotels
Estepona – dan. Das Kempinski Hotel Bahía in Estepona hat einen neuen Direktor. Mitten in der Hochsaison löst Lars Pursche Axel Bethke ab. Seine Karriere bei der Luxushotelmarke begann für Lars Pursche 2011 am Airport München. Der 41-Jährige kann auf Erfahrungen als General Manager beim Kempinski Hotel Huizhou in China zurückblicken, bis vor wenigen Wochen war er als General Manager im Kempinski Hotel Soma Bay in Ägypten tätig. Mittlerweile hat sich der Sachse im FünfSterne-Hotel in Südspanien mit dem neuen Team vertraut gemacht.
CSN: Warum haben Sie sich für die Costa del Sol entschieden?
Lars Pursche: Nach vielen Jahren im Ausland und den letzten fünf Jahren am Roten Meer wurde es Zeit für eine Veränderung in Richtung Europa, zumal die Einschulung unserer Tochter im September bevorsteht und Spanien ein tolles Land zum Arbeiten und Leben ist.
Was erwarten Sie sich vom Standort Estepona?
Beruflich gesehen hoffe ich auf viele zufriedene bekannte und neue Hotelgäste. Privat freue ich mich darauf, gemeinsam mit meiner Familie Estepona selbst, liebe Menschen und das Umland kennenzulernen. Ich schätze die spanische Lebenskultur, den leckeren Schinken und Wein, und möchte die Sprache erlernen. Unsere Tochter wird wohl schneller Spanisch sprechen als ihre Eltern.
Gibt es Projekte, die Sie umsetzen möchten?
In einem laufenden Hotelbetrieb ist Stillstand keine Option. Der Ausbau des Wintergeschäfts ist mit Sicherheit eine der Prioritäten. Wir möchten das Hotel stärker im
Markt positionieren und den Bekanntheitsgrad in Deutschland, Österreich und der Schweiz steigern sowie Talente fördern, da Kempinski im spanischsprachigen Ausland wachsen möchte.
Alle paar Jahre umziehen, wie geht Ihre Familie damit um?
Meine Frau und ich haben zu Beginn unserer internationalen Hotellaufbahn eine klassische Berufsausbildung im Hotelfach absolviert und lernten uns dort in der Berufsschule kennen. Viele Jahre später trafen wir uns in München wieder. Jetzt sind wir seit 2014 verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter. Wir hatten das große Glück einen Platz an der Deutschen Schule zu erhalten und sind gespannt auf diesen neuen Lebensabschnitt.
Was verbindet sie mit China?
Es war schon immer mein Traum, in China zu arbeiten. Ich bin an einem 18.8. in China angekommen, somit doppeltes Glück, denn die Zahl 8 ist eine Glückszahl in China. Es war natürlich ein Kulturschock
am Anfang und durch meinen Aufenthalt in einer „kleinen Stadt“mit nur einer Million Einwohner gestaltete sich bereits eine Taxifahrt als abenteuerlich. Über skurrile und lustige Begebenheiten in China hätte ich ein Buch schreiben sollen, das wäre amüsant geworden. Neu war für mich auch, dass Hochzeiten mit bis zu 1.000 Personen in drei Stunden abgehalten und in der Zeit Unmengen an Speisen und Getränken konsumiert wurden. Man muss China erleben, es ist schwierig, es in Worte zu fassen.