Vom Vorreiter zum Nachzügler
Opposition kritisiert Vernachlässigung der barrierefreien Strandzonen
Roquetas – jan. Einen Bärendienst erweisen die 15 Freiwilligen, die in Roquetas Badegästen mit eingeschränkter Mobilität unentgeltlich dabei helfen, ihren Strandbesuch in vollen Zügen genießen zu können. Die oppositionelle PSOE hat indes die Organisation ihrer Arbeit kritisiert, genau genommen ihre Einsatzzeiten.
Denn die barrierefreien Strandzonen entlang der Küste werden nur bis 18 Uhr betreut. Die Helfer sind also über die Mittagszeit zugegen, wenn viele Badegäste vor Sonne und Hitze flüchten, und rücken just dann ab, wenn sich die Strände wieder zu füllen beginnen.
In Sachen Barrierefreiheit an den Stränden galt Roquetas einst als Pionier in Spanien und die barrierefreie Badezone in Aguadulce genoss lange Zeit den Ruf, die beste des Landes zu sein.
In den letzten Jahren aber, beklagen die Sozialisten, habe die Kommunalregierung der PP die Instandhaltung und Verbesserung der Installationen stark vernachlässigt. Als Beispiel führen sie die von den Promenaden zum Wasser führenden Holzstege an, die in diesem Jahr, wie vielerorts bereits geschehen, durch für Rollstuhlfahrer besser geeignete Stege aus Zement ersetzt werden sollten. Die Maßnahme ist allerdings auf das kommende Jahr vertagt worden.
Angeprangert hat die PSOE zu guter Letzt auch die Ableitung stinkender Abwässer am Sporthafen von Aguadulce, direkt neben der erwähnten Badezone für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Die regierende PP hat dem entgegnet, dass sich am Strandabschnitt in Aguadulce keine Abwasserleitungen befänden und die Gerüche von den Meeresströmungen herrühren würden. Die dort entnommenen Wasserproben seien zudem einwandfrei gewesen. Den Sozialisten lasten sie an, mit ihren Vorwürfen dem Tourismus zu schaden. Für die PSOE aber schade dem Tourismus mehr, ein evidentes bestehendes Problem zu leugnen und nichts für seine Lösung zu unternehmen.