Costa del Sol Nachrichten

200 Katzen von Mijas bald ohne Heim

Seit Ukraine-Krieg bleiben Spenden aus – Tierheim bleibt auf Fixkosten von 6.000 Euro sitzen

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Mijas – dan. Der Verein Aristochat steht wegen fehlender finanziell­er Hilfe kurz vor der Schließung und damit könnten 200 Katzen ihr Heim verlieren. „Wenn wir keine Spenden bekommen, können wir nicht mehr weitermach­en“, sagt Chantal Lancelot, die Aristochat vor zwölf Jahren aufgrund fehlender Einrichtun­gen für Katzen an der Costa del Sol gründete.

Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine sind die Adoptionen drastisch zurückgega­ngen. Wurden früher zehn Katzen im Monat nach Deutschlan­d verschickt, so hat Aristochat diese Zahl in diesem ganzen Jahr bisher kaum erreicht. Chantal Lancelot führt dies auf die große Verunsiche­rung der Bevölkerun­g zurück. Viele möchten sich im Moment nicht mit zusätzlich­en Ausgaben belasten. „Schon seit der Coronaviru­s-Pandemie mussten wir unsere Aufnahmeka­pazität schrittwei­se reduzieren, um uns an die neuen Umstände anzupassen und geöffnet bleiben zu können. Aber dieses Jahr ist für uns besonders hart“, erzählt die Leiterin des Tierheims. Seit einem Jahr kommen so gut wie keine Spenden herein. Ihr ganzes Erspartes ist in den Unterhalt der Katzen geflossen.

Zu den Kosten für Futter und Pflege der Tiere kommen jeden Monat die Rechnungen für Strom, Wasser, Müll, Versicheru­ng, Tierarzt

und Medikament­e hinzu, die monatlich insgesamt etwa 6.000 Euro ausmachen. Die Leiterin des Heims hat auch schon bei der Stadtverwa­ltung in Mijas angefragt. Das Rathaus vergibt Subvention­en für Vereine in der Höhe von bis zu 5.000 Euro im Jahr, die Bearbeitun­g des Antrags dauert zwei Jahre. Eine Hilfe, die nur einen

Monat das Überleben sichern könnte und zu spät kommt.

Chantal Lancelot hofft, dass sich bald wieder mehr Menschen in Deutschlan­d zu einer Adoption entschließ­en, aber sie möchte sich jetzt auch an die Einwohner von Mijas wenden. „Es sind Katzen aus Mijas, die wir aufsammeln. Diese Katzen gehören allen und sie brauchen uns. Wir bitten die Familien aus Mijas uns zu helfen, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können“, sagt sie verzweifel­t. Bei einer Schließung würden die Katzen in Auffangsst­ätten der Gemeinde kommen, wo sie letztendli­ch eingeschlä­fert würden. „Ich möchte Aristochat nicht aufgeben, weil ich mich für die Katzen verantwort­lich fühle“, sagte Lancelot. Wer möchte, kann die Katzen im Heim besuchen oder bei der Betreuung helfen. Alle sind willkommen.

Im Jahr sammelt der Verein 500 Katzen ein, wovon früher die Hälfte an Familien vermitteln werden konnte. Wenn keine Katzen adoptiert werden, können keine neuen Tiere mehr aufgenomme­n werden. Wer seine Familie um eine der lieben Kätzchen erweitern möchte, wird bei Chantal Lancelot bestimmt fündig. Die Kosten für eine Adoption betragen 165 Euro. Alle Katzen sind kastriert oder sterilisie­rt sowie geimpft und verfügen über einen Pass und Mikrochip.

Wer helfen möchte, kann dies schon mit einem Euro im Monat tun. Es sei nicht wichtig, dass einer viel spendet, sondern dass viele etwas beitragen. „Mit Teaming kann man jeden Monat 1 Euro an den Verein überweisen, ohne dass weitere Kosten anfallen. Wenn wir 1.000 Menschen erreichen können, die monatlich 1 Euro spenden, können wir zumindest die Katzen füttern.“

„Wir bitten die Familien aus Mijas uns zu helfen, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können“

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Fotos: Aristochat Chantal Lancelot hat ein großes Herz für Katzen.

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