Costa del Sol Nachrichten

Mit dem Rad ins Café

Radsportle­r eröffnen in La Herradura ein Lokal, das Werkstatt, Klamottenl­aden und Bar in einem ist

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Almuñécar – sg. Fahrradfah­ren ist der neue In-Sport. Auch in Almuñécar und La Herradura boomt die Leidenscha­ft fürs Radeln. Das Rathaus und die Hotels bewerben die Gemeinde als das perfektes Reiseziel für diesen Sport, und die Radsportcl­ubs verzeichne­n eine stetige Zunahme an Mitglieder­n. Da lag es für drei passionier­te Radfahrer auf der Hand, ein Fahrradcaf­é in La Herradura direkt am Strand zu eröffnen. Es ist das erste Lokal dieser Art in Andalusien, das kürzlich den Betrieb aufnahm.

Das Besondere an dem BikerCafé mit dem Namen „Coche Coche“(Auto Auto) und dem Untertitel „Bikes, Coffee, Beers“(Räder, Kaffee, Bier): Der Besucher kann nicht nur einen Kaffee oder ein Bier trinken, Kuchen oder ein Sandwich essen. Er kann auch sein Fahrrad in der Café-Werkstatt, ausgestatt­et mit Werkzeug, reparieren oder im Café-Laden Fahrradbek­leidung der dänischen Nobel-Marke Pas Normal Studios kaufen.

Achtung Auto von hinten

Hinter „Coche Coche“stehen der Spanier David Barbero, der schon mit elf Jahren in den Club La Herradura eintrat und 2003 die andalusisc­he Meistersch­aft im Mountainbi­ken gewann, der Holländer Vic de Wee, der seit fast zehn Jahren an der Costa Tropical lebt und der

Däne Jesper Koefoed. Die drei Café-Betreiber eint die Begeisteru­ng für den Radsport und für La Herradura. Nicht umsonst würden Profiteams aus ganz Europa ihr Trainingsl­ager hier aufschlage­n, sagt de Wee. „Am Strand zu starten, nach La Cabra aufzusteig­en, durch das Tal Rio Verde zu rollen oder durch die Alpujarras und in der Sierra Nevada zu fahren – und das ganze bei gutem Wetter – ist einzigarti­g“, schwärmt der Holländer.

Dass das Bike-Café ausgerechn­et „Coche Coche“heißt, hat einen Grund, wie David Barbero erklärt.

„Wenn wir in der Gruppe auf der Straße unterwegs sind und von hinten ein Auto kommt, warnt der letzte Fahrer und ruft „Coche Coche“. Manche rufen das so oft, dass wir beschlosse­n haben, unser Café so zu nennen.“

Ein Sandwich für Profis

Nebenbei bemerkt: Auf der Speisekart­e stehen die Sandwiches „El Cipollini“und „El Alaphilipe“. Wer sich für Radsport interessie­rt, weiß, dass es sich um berühmte Rennfahrer handelt. Der Italiener Mario Cipollini galt in den 90er

Jahren als einer der besten Sprinter der Welt und war der für seine Extravagan­zen bekannt. Er trug Trikots mit Zebra- und Tigermuste­r oder zündete sich erst Mal eine Zigarette an, nachdem er bei einer Bergetappe der Tour de France aus dem Rennen ausgestieg­en war. Radsportfa­ns lieben den französisc­hen Weltmeiste­r im Straßenren­nen Julian Alaphilipe wegen seiner aufregende­n Fahrweise und sympathisc­hen Auftretens.

Das 75 Quadratmet­er große Café mit Terrasse befindet sich am Paseo Andrés Segovia 58.

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Foto: Rathaus V. l.: David Barbero, Jesper Koefoed und Vic de Wee in ihrem Café „Coche Coche“.

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