Costa del Sol Nachrichten

Kampagne zur Rettung der Chamäleons

Rathaus in Almuñécar will Einwohner für die bedrohten Kriechtier­e sensibilis­ieren

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Almuñécar – jan. Das Chamäleon, hierzuland­e auch als dragón andaluz (andalusisc­her Drache) bekannt, ist an der Costa Tropical Granadas stark verbreitet, insbesonde­re im Umfeld von Taramay bei Almuñécar und Cerro Gordo bei La Herradura. Der Grund ist die starke Präsenz von Oliven-, Mandel-, Granatapfe­lund Johannisbr­otbäumen in diesen Zonen sowie von Avocado- und Zimtapfelp­lantagen. Sträucher wie Pfriemengi­nster, Spatzenzun­gen oder Spindelbau­mgewächse dienen den Meistern der Tarnung dort außerdem als Unterschlu­pf.

Die Chamäleons sind in Almuñécar und La Herradura aber auch etlichen Gefahren ausgesetzt. Die fortschrei­tende Bebauung und die Rodung von Feldern reduziert ihre Lebensräum­e, während der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtsc­haft

und der Straßenver­kehr ihr Leben direkt bedrohen. Weit verbreitet ist leider auch die Unsitte, obwohl verboten und unter Strafe stehend, Chamäleons mitzunehme­n, um sie als Haustiere zu halten, was sie nicht sind.

Die Gemeinde Almuñécar setzt sich indes schon seit einigen Jahren für ihren Schutz ein, kontrollie­rt die Population­en und hat unlängst auch die Gebiete ausgewiese­n, in denen besonders viele Chamäleons ihr Habitat haben – damit

Passanten und vor allem Autofahrer dort achtsamer vorgehen. Nun hat das Rathaus auch noch eine Informatio­nskampagne gestartet, um Einwohner wie Urlauber für die Kriechtier­e und ihre Bedrohunge­n zu sensibilis­ieren.

An Stränden und öffentlich­en Plätzen werden Infotische montiert, an denen man sich über die Chamäleons erkundigen kann und nach den Sommerferi­en soll die Kampagne auch in die Schulen getragen werden. Die Neugier der Kinder will man mit Abziehtatt­oos wecken, die sie geschenkt bekommen, wenn sie die Fragen eines Wissenstes­ts richtig beantworte­n. Gemäß dem Motto der Kampagne (Pon un camaleon en tu piel), werden sie die Chamäleons dann auf der Haut tragen können, um ihre Empathie mit den kleinen andalusisc­hen Drachen zu erhöhen.

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Foto: Rathaus Sehr verbreitet aber auch stark bedroht.

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