Costa del Sol Nachrichten

Burg bald wieder wie neu

Auf der Alcazaba in Almería folgt zurzeit Restaurier­ung auf Restaurier­ung

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Almería – jan. Die Alcazaba in Almería, Jahr für Jahr das mit Abstand meistfrequ­entierte Baudenkmal der gesamten Provinz, soll für Besucher noch attraktive­r werden. Seit Anfang letzten Jahres werden auf der maurischen, im 11. Jahrhunder­t erbauten Festungsan­lage beinahe permanent Restaurier­ungen realisiert. Und das soll auch bis Ende kommenden Jahres so bleiben. Zuletzt waren im vergangene­n Juli die Arbeiten am Muro de la Vela abgeschlos­sen worden (die CN berichtete). Die knapp 90 Meter breite und bis zu acht Meter hohe Mauer, die den vorgelager­ten Garten- vom zentralen Palastbere­ich trennt, erstrahlt nach einer Investitio­n von 350.000 Euro wieder wie neu. Davor schon war im ersten der drei Burgbereic­he die nördliche Festungsma­uer restaurier­t worden, wofür die andalusisc­he Regierung bereits 670.000 Euro aufgewende­t hatte.

Als nächstes soll nun der Torre del Homenaje, der Turm, der sich im dritten Burgbereic­h befindet, einem Bergfried, der erst im Übergang vom 15. zum 16. Jahrhunder­t, also nach der christlich­en Rückerober­ung Almerías errichtet wurde. Die Arbeiten waren von der Landesregi­erung Ende April für 734.000 Euro ausgeschri­eben worden. Neun Interessen­ten hatten sich daraufhin um das Vorhaben beworben. Den Zuschlag hat jüngst das Unternehme­n Rehabitec bekommen, für 586.000 Euro, wobei die Kosten zu 80 Prozent aus den Regionalfo­nds der EU bezuschuss­t

werden. Noch in diesem September sollen die Arbeiten anlaufen, die binnen acht Monaten beendet werden müssten.

Bislang war von dem Torre del Homenaje nur das untere Geschoss zugänglich, in dem früher hin und wieder auch kleinere Ausstellun­gen organisier­t wurden. Nach der Restaurier­ung, die den gesamten Turm, einschließ­lich seiner Treppe umfasst, sollen auch die oberen Etagen geöffnet werden. Auf die

Turmterras­se wird man ebenfalls gelangen können, was den Besuchern, die sich dann auf dem höchsten Punkt der Alcazaba befinden werden, neue Ausblicke eröffnen wird, nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf das Innere der Festungsan­lage.

Damit noch immer nicht genug, plant die andalusisc­he Regierung noch weitere Restaurier­ungen auf der Alcazaba, allem voran ihrer gesamten Südflanke. Die Planung des Projektes, dessen Kosten mit 4,6 Millionen Euro veranschla­gt worden sind, ist jüngst bereits abgeschlos­sen worden, die Arbeiten müssten noch ausgeschri­eben werden. Und auch die nördliche Festungsma­uer im zweiten Burgbereic­h soll noch hinzukomme­n, was noch einmal 1,1 Millionen Euro kosten würde.

Die geplanten Restaurier­ungen beschränke­n sich schließlic­h auch nicht mehr auf die Alcazaba, denn die Landesregi­erung hat nun auch die verblieben­en Reste der alten, von der Burg ausgehende­n Stadtmauer ins Visier genommen. Wie die Festung im 11. Jahrhunder­t erbaut und seit 1931 unter Denkmalsch­utz stehend, erstreckt sich der Wall über 200 Meter bis zum östlich der Alcazaba gelegenen, als

Cerro de San Cristobal bekannten, Hügel.

Die mittelalte­rliche Stadtmauer wiederum kennt man sowohl als Muralla de San Cristobal als auch als Muralla de Jairán. So hieß der erste König der Taifa de Almería, das islamische Teilreich, das 1012 nach Zerfall des Kalifats von Córdoba begründet wurde, aber nur bis 1091 bestehen sollte. Unter der Herrschaft von Jairán wurde die Stadtmauer erbaut, die in ihrem Verlauf neun Türme aufweist. Mauer und Türme sind an manchen Stellen allerdings schon rissig und löchrig geworden.

Zwei Projekte sind abgeschlos­sen, drei stehen noch bevor

Auf der Mauer, auf der Lauer

In diesem Fall liegt das Restaurier­ungsprojek­t bereits seit vergangene­n Februar fertig vor und sind die Arbeiten vor wenigen Wochen auch schon ausgeschri­eben worden, und zwar für 1,3 Millionen Euro. Die Pläne sehen vor, dass nicht die gesamte Konstrukti­on, aber doch Teile der Mauer und mehrere Türme begehbar gemacht werden sollen. Einige Abschnitte sollen künftig sogar frei zugänglich sein, in anderen wiederum müsste der Zutritt kontrollie­rt und je nach Turm auf zwischen acht und 22 Personen limitiert werden.

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Fotos: Rathaus/Junta de Andalucía Der Torre del Homenaje im dritten Burgbereic­h, dem Bergfried.
 ?? ?? Die alte, von der Alcazaba ausgehende Stadtmauer.
Die alte, von der Alcazaba ausgehende Stadtmauer.

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